Vorläufig keine betriebsbedingten Kündigungen bei der "Berliner Zeitung"
Die vom britischen Finanzinvestor David Montgomery kontrollierte Holding erklärte, Ziel des Umbaus sei eine Vernetzung der Online- und Printmedien der Gruppe sowie Investitionen in ein neues Redaktionssystem.
Im Streit um den Personalabbau bei der Berliner Zeitung haben sich die Gewerkschaften und die BV Deutsche Zeitungsholding auf Gespräche über die sozialverträgliche Umgestaltung des Unternehmens geeinigt. Für die Dauer der Verhandlungen werde die Zeitungsholding, zu der neben dem Berliner Verlag auch die Hamburger Morgenpost gehört, bis zum 31. Oktober auf betriebsbedingte Kündigungen verzichten. Darauf hätten sich nach einem Bericht der Berliner Zeitung die Gewerkschaften ver.di und der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) mit dem Unternehmen geeinigt.
Die vom britischen Finanzinvestor David Montgomery kontrollierte Holding erklärte, Ziel des Umbaus sei eine Vernetzung der Online- und Printmedien der Gruppe sowie Investitionen in ein neues Redaktionssystem. Damit sollen neue Werbemärkte erschlossen und das allgemeine Kostenniveau gesenkt werden. Ziel der Gewerkschaften sei die Erhaltung von Arbeitsplätzen.
Der Berliner Verlag, zu dem auch das Boulevardblatt Berliner Kurier sowie die im Internet erscheinende Netzeitung gehören, war 2005 vom Montgomery übernommen worden. Nach Gewerkschaftsangaben plant die Geschäftsführung einen umfangreichen Personalabbau. Danach sollen beim Stadtmagazin tip 17 Stellen gestrichen werden, insgesamt etwa 25 Prozent der Belegschaft. Bei der Berliner Zeitung soll die Redaktion von 130 auf 90 Mitglieder verkleinert werden. Bundesweit sollen nach Arbeitnehmerangaben 150 der 930 Stellen in Deutschland gestrichen werden. (dpa) / (jk)