WSIS-Konferenz zur "digitalen Kluft" und zu mangelnden Inhaltsangeboten

Die zweitätige Konferenz "ICT & Creativity" befasst sich in Wien mit der wachsenden Komplexität von Kommunikationstechnologien und deren Rolle beim Überbrücken der digitalen Kluft.

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Von
  • Gregor Hochmuth

Seit dem gestrigen Donnerstag findet in Wien die zweitätige Konferenz "ICT & Creativity" statt. Sie befasst sich mit den Zusammenhängen zwischen der "digitalen Kluft" und mangelnden Inhaltsangeboten (Content Gaps) für Entwicklungsländer und vom Internet abgeschnittenen Gruppen der Weltbevölkerung. Die Veranstaltung findet im Rahmen des UN-Weltgipfels zur Informationsgesellschaft (WSIS) statt. Sie wurde unter anderem von Koïchiro Matsuura, Generaldirektor der UNESCO, Janis Karklins, PrepCom-Präsident der zweiten WSIS-Konferenz in Tunis, sowie von Österreichs Bundeskanzler Wolfgang Schüssel eröffnet.

"Während oft von den Fortschritten und Möglichkeiten neuer Kommunikationstechnologien gesprochen wird, verpassen wir es, über ihre Auswirkungen auf unsere Kulturen nachzudenken", sagte Peter Bruck, Organisator und Vorsitzender des WSIS World Summit Award, in seiner Eröffnungsansprache. "Diese Konferenz wurde ins Leben gerufen, um die Lücken zwischen diesen Technologien und kreativen Inhalten im Kontext der Digital Divide anzusprechen."

In mehreren Workshops mit Schwerpunkten wie "Creative Content & Community Building" und "Creative Diversity in Mainstream Cultural Industries" wurde eine kritische Auseinandersetzung mit der wachsenden Komplexität von Kommunikationstechnologien und deren Rolle beim Überbrücken der digitalen Kluft gesucht. Diskutiert wurden Themen wie Autorenrechte und Vergütung und wie mit digitalen Inhalten, ob DRM-geschützt oder nicht, Geld verdient werden kann. Der stellvertretende Generalsekretär der ITU, Roberto Blois Montes de Souza, kündigte eine multinationale Initiative seiner Organisation zur Förderung von IT-Infrastrukturen an. Sie sollten dort, wo sie existieren und hoch entwickelt sind, auch kreativ eingesetzt werden. Ebenso sollten Bildungsprogramme stärker gefördert werden, betonten Konferenzteilnehmer.

Zum Ende der Konferenz am heutigen Freitag erarbeiten die Teilnehmer einen Abschlusstext, der in den nächsten Wochen öffentlich diskutiert und weiterentwickelt werden kann. Er soll als ein offizieller Beitrag Österreichs zur Vorbereitung des UN-Gipfels im November eingebracht werden. (Gregor Hochmuth) / (anw)