WWW-Pionier Berners-Lee strickt an neuer Web-Schicht
Das IT-Magazin iX räumt der Web-Ontologiesprache OWL ein großes Zukunftspotenzial ein.
In Zukunft sollen surfende Maschinen Web-Inhalte nicht nur verarbeiten, sondern auch verstehen. Bisher hapert es am Vokabular: Die Ontologiesprache Web Ontology Language (OWL), mit der man Computern die Bedeutung von Web-Inhalten beibringen will, steckt noch in den Kinderschuhen. Dennoch wird OWL dazu beitragen, dass die Vision des Semantic Web Wirklichkeit wird, urteilt iX in der aktuellen Ausgabe 12/03.
So soll das Auffinden von Informationen im Netz nicht mehr zur Geduldsprobe werden -- liefern Suchmaschinen heute doch häufig unbrauchbare Ergebnisse. Grund dafür ist, dass Maschinen zwar Daten lesen und verarbeiten, nicht aber deren Inhalt verstehen können.
Deshalb haben Tim Berners-Lee, einer der Pioniere des World Wide Web, und einige Mitstreiter vor ein paar Jahren die Semantic-Web-Initiative ins Leben gerufen. Das Semantic Web lässt sich als eine Art neue Infrastruktur des Web beschreiben, die mittels diverser Sprachen darauf abzielt, Informationen in ein maschinenlesbares Format zu bringen. Dabei soll es das bestehende Web nicht ersetzen, sondern lediglich um eine Semantikschicht erweitern. So wie Web-Autoren in der Vergangenheit HTML lernen mussten, müssen Entwickler künftig verstehen, wie man mit Werkzeugen, wie zum Beispiel den Ontologiesprachen, wissenbasierte Systeme im Web baut.
Noch ist das Feld auf OWL basierender praktischer Anwendungen dünn besetzt. "In Zukunft ist jedoch zu erwarten, dass sich dies grundlegend ändert, denn schon heute bedienen sich zahlreiche universitäre sowie industrielle Entwicklergruppen der Ontologiesprache OWL, um künftig der Vision des Semantic Web eine fassbare Gestalt zu verleihen", schreibt iX im Fazit des Reports.
Den ausführlichen Report über das Semantic Web und die Web Ontology Language bringt iX in Ausgabe 12/2003 (ab Donnerstag, den 13. November, im Handel oder jetzt hier im Direktbezug erhältlich). (hb/iX)/ (tol)