Wahlcomputer bei Republikanern beliebter als bei Demokraten

Im US-Bundesstaat Maryland haben sich drei von vier den Demokraten zugeneigte Wähler für eine Rückkehr zu Papierstimmzetteln ausgesprochen. Die Mehrheit der republikanischen Wähler lehnt diesen Schritt hingegen ab.

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Von
  • Richard Sietmann

Einer von der Bürgerbewegung "Save our Votes" in Auftrag gegebenen repräsentativen Umfrage zufolge befürworten zwei von drei Wählern im US-Bundesstaat Maryland die Rückkehr zu Papierstimmzetteln. In einer Telefonumfrage hatten Interviewer 839 registrierten Wählern die folgende Frage gestellt: "Im letzten Frühjahr beschloss das Parlament Marylands einstimmig den Umstieg von Touchscreen-Wahlmaschinen auf ein weniger teures System, das Papierstimmzettel verwendet, die von optischen Scannern gezählt werden. Dies würde sicher stellen, dass die Stimmen so wie vom Wähler abgegeben erfasst werden, und es würde Nachzählungen ermöglichen. Der Wechsel soll 2010 stattfinden, jedoch nur, wenn er im Haushalt für das nächste Jahr finanziert ist. Glauben Sie, dass der Gouverneur die Mittel für diesen Wechsel bereitstellen sollte, oder nicht?".

Von den Befragten unterstützten 64 Prozent den von den Abgeordneten in Annapolis beschlossenen flächendeckenden Wechsel von den insgesamt 11.000, erst 2003 angeschafften "AccuVote TS"-Touchscreen-Geräten des Herstellers Diebold Inc. zu Papierstimmzetteln mit Scanner-Zählung. Zugleich zeigte die Umfrage (PDF-Datei) deutliche Unterschiede entsprechend der Parteienaffinität auf: Während jeweils drei von vier der den Demokraten oder unabhängigen Kandidaten zugeneigten Wähler die Finanzierung des Umstiegs befürworteten, lehnte eine Mehrheit von 51 Prozent der republikanischen Wähler dies ab; in dieser Wählergruppe sprachen sich lediglich 43 Prozent für die Bereitstellung der Mittel zur Umsetzung des Beschlusses aus.

Das Parlament in Annapolis wird in der kommenden Woche den Haushalt des Bundesstaates beraten. Maryland wäre nach New Mexico und Florida der dritte Staat der USA, der sich von der rein elektronischen Stimmerfassung verabschiedet. (Richard Sietmann) / (pmz)