Wal-Mart, Pepsi und Amazon.com bringen Major Labels in die Bredouille

Warner Music und Sony BMG könnten demnächst aus Wal-Marts Online-Shop verschwinden, wenn die beiden nicht auf MP3 umsteigen, berichtet das Magazin "Billboard". Pepsi will Gutscheine für DRM-freie Stücke von Amazon.com unter die Brausetrinker bringen.

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In den USA wächst der Druck auf die großen Plattenfirmen, künftig digitale Musikstücke ohne Digital Rights Management (DRM) anzubieten. Wie das Musikbranchenblatt Billboard berichtet, habe der Einzelhändler Wal-Mart den Major Labels Warner Music Group und Sony BMG ein Ultimatum zugestellt, den Online-Musikladen walmart.com mit DRM-freien MP3-Stücken zu beliefern. In der Zeit von Mitte Dezember bis Mitte Januar wolle Wal-Mart Musikstücke im Format Windows Media Audio aus seinem Musikladen entfernen. So würden Songs der beiden Labels dort verschwinden, wenn sie nicht auf MP3 umsteigen.

Dazu gesellt sich die ebenfalls von Billboard überlieferte Nachricht, dass der Getränke-Multi Pepsi 5 Milliarden Cola-Flaschen mit Gutscheinen für MP3-Stücke des Online-Musikladens von Amazon.com versehen will. Für fünf dieser Gutscheine soll jeweils ein DRM-freies Musikstück erhältlich sein. Die Aktion werde offiziell am 3. Februar während des Endspiels der US-amerikanischen Footballmeisterschaft Super Bowl verkündet, heißt es. Theoretisch könnten so 1 Milliarde Musikstücke unter die Pepsi-Trinker verteilt werden.

DRM-freie Musikdownloads sind bei Wal-Mart seit August dieses Jahres erhältlich, im September folgte Amazon.com. Dort sind Stücke von EMI und Universal Music sowie von tausenden unabhängigen Labels zu haben. Vor knapp vier Jahren, und zwar ebenfalls zum Super Bowl, hatte Pepsi eine Kooperation mit Apples Musikshop iTunes gestartet. Seinerzeit wurden zwischen dem 1. Februar und dem 31. März 2004 100 Millionen Pepsi-Flaschen mit einem Gewinncode ausgegeben. (anw)