Was SPD-Schröder kann, kann der grüne Fischer auch

Während Schröder für den russischen Energiekonzern Gazprom tätig ist, soll nun der grüne Fischer Lobbyist für die Gas-Nabucco-Pipeline werben, natürlich ebenfalls gut bezahlt.

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Der ehemalige Bundeskanzler Schröder wusste wie einige andere aus seinem Kabinett, beispielsweise wie Clement oder Schily, dass die Politik ein Steigbügelhalter für die weitere Karriere sein kann. Schließlich hat man Beziehungen weltweit oder zumindest branchenspezifisch durch seinen Job geknüpft, die geldwert sind, was man sich auch bezahlen lassen kann.

Schröder hat die Pipeline von Gazprom noch als Bundeskanzler eingeleitet, nach der Abwahl ließ er sich von Gazprom anstellen. Das ging Ruckzuck ähnlich wie bei Schily oder Clement und zeigt, wie wenig Bedenken die Genossen haben, wenn es ums Geld geht oder um Einfluss. Das hat sicherlich auch zum Untergang der SPD mit beigetragen. Man kann diese Parteipolitiker mit dem Blick auf die eigene Karriere nicht mehr als Sozis wahrnehmen.

Nun bereitet Joschka Fischer, der Busenfreund von Schröder, den Grünen womöglich ein ähnliches Waterloo. Wie das Manager Magazin berichtet, folgt er den wenig alternativen Fußspuren seines Kanzlers und dient nun auch der Werbung für eine Pipeline. Das lässt er sich nicht schlecht bezahlen, denn für den Beratervertrag soll er ein sechstelliges Honorar erzielen. Fischer arbeitet jetzt, so das Manager Magazin, für die 8-9 Milliarden Euro teure und 3300 km lange Nabucco-Pipeline, die unter Umgehung von Russland Gas vom Kaspischen Meer und Zentralasien über die Türkei nach Europa bringen soll. Auch der Iran könnte oder sollte dort Gas einleiten. Gerade auch kein einfaches Thema.

Noch ist das alles ein Luftgespinst, aber es stehen mächtige Interessen und viel Geld dahinter, weswegen der ehemalige grüne Außenminister auch gut daran verdienen könnte. Fischer kommt mit seinem Beratervertrag auch in Konkurrenz zu Schröder, der russische Interessen vertritt, die von Nabucco nicht begeistert sind. Das mag reizvoll sein, allerdings dient die Gaspipeline zwar der von der EU erwünschten Energiesicherheit, aber Gas ist dennoch keine erneuerbare Energie und Fischer weiterhin eine Galionsfigur der Grünen. Mal schauen, wie man dort auf den Berater für die Gaspipeline reagiert.