Mit dem älteren Ich chatten – Forschungsprojekt späht in mögliche Zukunft

Wie sieht mein Leben in 30 Jahren aus? Ein Projekt des MIT hat einen Chatbot entwickelt, der das ältere Ich simuliert.

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Wie sieht mein Leben in 30 Jahren aus? Ein Chatbot des MIT kann diese Frage – möglicherweise – beantworten.

(Bild: MIT Media Lab)

Lesezeit: 2 Min.

Was würde mein Zukunfts-Ich davon halten? Diese Frage soll ein Chatbot beantworten können, den das Massachusetts Institute of Technology (MIT) entwickelt hat. Der Bot richte sich vor allem an Menschen zwischen 18 und 30 Jahren. Das Forschungsteam wollte herausfinden, ob der Chatbot zu einer besseren Vorstellung des Zukunfts-Ichs beitragen könnte und welche Effekte dies auf das Verhalten der Nutzenden hat.

Der KI-Bot antwortet aus der Perspektive eines 60-jährigen Ichs. Die Zukunft vorhersagen kann der Bot aber natürlich nicht, betonen die Forschenden. Damit die Antworten auf die jüngere Person vor dem Rechner passen, stellt das Large Language Model (LLM) im Hintergrund zu Beginn einige Fragen. Dabei fragt es Ziele und persönliche Eigenschaften ab, schreiben die Forschenden auf der Internetseite des Projekts. Diese Eingaben verarbeitet das Sprachmodell.

Außerdem verändert die KI das eingestellte Profilbild zu einer älter anmutenden Variante der Nutzenden. Das Entwicklungsteam möchte mit seiner Entwicklung vor allem dazu beitragen, dass die Nutzer und Nutzerinnen eine bessere Verbindung zu der Vorstellung ihres künftigen Ichs haben. Diese Eigenschaft stehe in engem Zusammenhang mit dem Wohlbefinden und der psychischen Gesundheit von Menschen.

Das Team möchte mit dem Chatbot vor allem erreichen, dass seine Zielgruppe sich stärker mit langfristigen Überlegungen zu ihrem Leben und Entscheidungen in diesem auseinandersetzt. Diese Annahme basiere auf Untersuchungen, dass ein enges Verbundenheitsgefühl mit dem eigenen Zukunfts-Ich positive Effekte auf den Menschen habe: Wer sich sein zukünftiges Ich gut vorstellen konnte, habe mehr gespart, bessere akademische Leistungen erzieht, eine bessere mentale Gesundheit gehabt und auch die Wahrnehmung der Lebensqualität sei besser.

(are)