Watch-App für Tesla: Apple geht offenbar gegen Nutzung inoffizieller APIs vor

Apple hat das App-Update eines Entwicklers abgelehnt, weil dieser keine Erlaubnis für die Nutzung der Tesla-Programmierschnittstelle vorweisen kann.

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Watch-App für Tesla: Apple geht offenbar gegen Nutzung inoffizieller APIs vor

Die Watch-App stammt nicht von Tesla – eine offizielle API gibt es auch nicht.

(Bild: Entwickler)

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Apple scheint nun zu prüfen, ob Apps eine Genehmigung für die Verwendung von Programmierschnittstellen integrierter Dienste haben: Das Update einer bei Tesla-Fahrern populären App für die Apple Watch wurde unter Verweis auf die Klausel 5.2.2 von Apples Zulassungsbedingungen abgelehnt, wie dessen Entwickler berichtet. Die App gibt Fernzugriff auf verschiedene Fahrzeugfunktionen sowie Einblick in den Ladestand. Tesla bietet selbst keine watchOS-App an und stellt auch keine offizielle API für Drittentwickler bereit.

Die angeführte Apple-Richtlinie 5.2.2 bezieht sich eigentlich auf "Content", spricht Inhalte von Dritten. Um diese in einer App darzustellen, müsse die entsprechende Berechtigung vorhanden sein, heißt es in den App-Store-Regeln. Entwickler müssen eine auf Nachfrage eine Erlaubnis vorlegen können. In Hinblick auf die Verwendung von Programmierschnittstellen schien diese Regel bislang aber nicht angewendet zu werden.

Die Watch-App gibt es bereits seit längerem im App Store, beanstandet wurde sie bislang nicht. Apple habe ihn kontaktiert, nachdem er das jüngste Update eingereicht hat, erklärte der Entwickler gegenüber 9to5Mac. Apps dürften inoffizielle APIs nur noch mit schriftlicher Genehmigung des Diensteanbieters verwenden, sei ihm mitgeteilt worden.

Ob Apple hier auf Geheiß von Tesla tätig wurde und ob es sich um einen Einzelfall handelt, bleibt vorerst unklar. Ebenso ist möglich, dass ein App-Prüfer des Konzerns eine Eigeninterpretation des Regelwerks vornimmt: Im Mai lehnte Apple plötzlich mindestens zwei Feedreader-Apps ab, unter Verweis auf die fehlende Genehmigung für die Darstellung der Inhalte voreingebundener RSS-Feeds. Nachdem sich ein bekannter Entwickler an die Medien gewandt hatte, wurde die App plötzlich doch noch durchgewunken, die Regel sei wohl "irrtümlich" angewendet worden, so der Entwickler.

(lbe)