Web-Stalker: ein neuer Browser

In der Konkurrenz zwischen dem IE von Microsoft und Netscape scheint jede Alternative hoffnungslos zu sein.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Florian Rötzer

In der Konkurrenz zwischen dem IE von Microsoft und Netscape scheint jede Alternative hoffnungslos zu sein. Aber während die Surfer möglicherweise bald stets den Browser wechseln müssen, um eine Site so zu sehen, wie sie gestaltet wurde, könnte der Ärger wachsen und einem anderen Browserkonzept eine Chance eröffnen.

Der Web-Stalker ist vielleicht ein solcher neuer Browser, der seit dem 1.Dezember vertrieben wird und dem Nutzer selbst mehr Freiheit zur Gestaltung geben soll. Er beruht auf einem völlig neuen Konzept, wie man mit den Eigenschaften von HTML umgehen kann. Er interpretiert HTML zunächst als puren Datenstrom und weigert sich, die ankommenden Daten so am Bildschirm darzustellen, wie es sich der Web-Designer vorgestellt hat. Stattdessen kann der User Anweisungen geben, welche Arten von Informationen aus dem Datenstrom extrahiert werden. Er zeichnet wahlweise eine Art Karte, welche die geöffnete Site abstrakt grafisch darstellt, mit all ihren internen und externen Links. Gleichzeitig können, in einem anderen Fenster, z.B. alle URL´s oder alle Email-Adressen aufgelistet werden, die sich in einem Dokument befinden, sowie den zu lesenden Text eines Dokuments und die enthaltenen Namen und Adressen von Bildern. Und all das geschieht gleichzeitig, während eine Art Crawler als Kernstück des Web-Stalkers durch das Netz geistert und von der zuerst angegebenen URL aus alle weiteren Unterverbindungen als HTTP-Request aufruft.

Dieses Browser-Konzept wurde von einer Gruppe englischer Programmierer und Künstler entwickelt. Sie nennen sich I/O/D, ein Projekt, das ursprünglich als eine Art Technokulturmagazin auf Diskette begonnen hatte.

Siehe auch den ausführlichen Bericht von Armin Medosch in Telepolis Lang lebe der Web-Stalker! (fr)