Webentwicklung: Bootstrap feiert seinen zehnten Geburtstag
Das CSS-Framework Bootstrap erreicht seinen ersten runden Geburtstag – und kommt inzwischen bei über 20 Prozent aller Websites zum Einsatz.
Bootstrap ist ein Open-Source-CSS-Framework, das sich zur Erstellung responsiver und Mobile-First-Webseiten nutzen lässt. Ursprünglich von Twitter ins Leben gerufen und von dem Unternehmen Open Source gestellt, kann es nun nach fünf Hauptversionen als eins der beliebtesten CSS-Frameworks sein zehnjähriges Bestehen feiern.
Ein "Geburtstagsbeitrag" auf dem Bootstrap-Blog gratuliert dem Framework und zählt dessen Erfolge auf: Mehr als 22 Prozent aller Websites nutzen Bootstrap, die Docs erhalten über 685.000 Seitenaufrufe pro Tag, auf GitHub hat das Repository über 21.100 Commits – und das Framework kann insgesamt 394 Millionen npm-Downloads seit 2015 aufweisen. Eine gute Gelegenheit, die Entstehungsgeschichte näher zu betrachten.
Wie es begann…
Das erste Release von Bootstrap erblickte im Jahr 2011 das Licht der Welt. Der damals bereits seit fünf Jahren existierende Kurznachrichtendienst Twitter ließ darin seine gesammelten Frontend-Erfahrungen einfließen, um in Webseiten etwa Formulare, Buttons und Tooltips zu erstellen oder ein Grid-System einzubinden.
Die erste Bootstrap-Ankündigung führte die Hintergründe auf, wie es dazu kam. So verwendeten Frontend-Entwickler bei Twitter bis dahin verschiedene Libraries, mit denen sie vertraut waren, was zu Inkonsistenzen führte. Um diesem Problem zu begegnen, begannen die Twitter-Entwickler Mark Otto und Jacob Thornton Mitte des Jahres 2010 die Arbeit an Bootstrap als internem Tool, das zunächst unter dem Namen Twitter Blueprint lief. Im Rahmen der ersten Twitter Hack Week sprangen andere Twitter-Entwickler auf und trugen ebenfalls zu Bootstrap bei, bevor Twitter es am 19. August 2011 Open Source zur Verfügung stellte:
… und wo Bootstrap heute steht
Inzwischen hat sich Bootstrap laut eigenen Angaben zum "beliebtesten HTML-, CSS- und JavaScript-Framework zur Entwicklung responsiver Mobile-First-Anwendungen im Web" gemausert, wie es das GitHub-Repository verlauten lässt.
Bootstrap kann bereits auf fünf Major Releases zurückschauen, in denen jeweils größere Änderungen enthalten waren. So brachte Bootstrap 2.0 responsive Funktionalitäten mit, Version 3.0 widmete sich dem Mobile-First-Ansatz und Version 4.0 brachte eine Migration zur Stylesheet-Sprache Sass und den Wechsel zu CSS Flexbox mit.
Die aktuelle Hauptversion 5.0 erschien vor wenigen Monaten und glänzt sowohl mit einem neuen Logo und einer neuen Dokumentation als auch mit zusätzlichen Features wie dem Erstellen unsichtbarer Seitenleisten oder linksläufiger Schrift auf Webseiten.
Bootstrap lässt sich in der aktuellen Minor Version 5.1 herunterladen, die unter anderem ein neues CSS-Grid einführte – und es bleibt spannend, wohin die Reise noch geht. Happy Birthday, Bootstrap!
(mai)