Webentwicklung: Microsofts Babylon.js 4.2 erhält neuen Particle Editor

Das 3D-Framework erlaubt nun, Wechselwirkungen von Licht auf Oberflächen physisch zu rendern und mit der Maus Partikelsysteme sowie Sprites zu editieren.

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Logo von Microsofts 3D-Framework Babylon.js 4.2 mit großer Versionsnummer vor violettem Hintergrund

(Bild: Microsoft)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Silke Hahn
Inhaltsverzeichnis

Microsoft hat Version 4.2 des quelloffenen 3D-Frameworks Babylon.js veröffentlicht. Ziel der neuen Version ist es, durch Physically Based Rendering (PBR) eine genauere Darstellung der Wechselwirkung von Licht mit Oberflächen zu ermöglichen. Dafür hat das Babylon.js-Team den Node Material Editor mit Fähigkeiten ausgestattet, durch die sich PBR-Materialien und Schattierungen nutzerseitig definieren lassen. Auch bei der künftigen Weiterentwicklung des Frameworks soll der Bereich PBR Vorrang haben, hat das Entwicklerteam im Microsoft-Blog angekündigt.

Neuer Particle Editor in Babylon.js 4.2, einem 3D-Framework herausgegeben von Microsoft

(Bild: Microsoft)

Flankierend sollen Entwickler 3D-Animationen mit Partikeln und Sprites direkt über die Benutzeroberfläche bearbeiten können. Zu diesem Zweck hat das Framework neue Editoren erhalten, mit denen man laut Blogankündigung ganze Partikelsysteme per Mausklick erstellen und editieren kann. Auch Sprites lassen sich nun mit einem eigenen Editor innerhalb des Inspector-Tools generieren.

Ebenfalls neu ist die Skelett-Ansicht animierter Grafiken mit Knochen und Gelenken, die das visuelle Debuggen der 3D-Animationen erleichtern soll. Der Texture Inspector erlaubt nun das visuelle Inspizieren der Oberflächenbeschaffenheit von Texturen, wobei Nutzer bis auf Pixelebene in die Szenerie hineinzoomen und zum Beispiel Farbkanäle steuern können. Wer mit Image Based Lightning (IBL) arbeitet, kann neuerdings .hdr-Dateien vorfiltern und sie direkt in Babylon.js-Szenen einsetzen. Diese Funktionalität lässt sich über den HDRI-Haven in eine Sandbox laden zum Ausprobieren.

Der Skeleton Viewer im 3D-Framework Babylon.js 4.2 ermöglicht visuelle Korrekturen an 3D-Animationen.

(Bild: Microsoft)

Mit dem bereits vorhandenen Editor für Node-Material lassen sich in Version 4.2 Mesh-Schattierungen erstellen, die beim weiteren Gestalten offenbar auch auf Texturen, Partikel und Post-Process-Effekte übertragbar sind. Häufig verwendete Codeschnipsel lassen sich jetzt über eine Funktionalität namens Playground importieren. Durch Drücken von Strg + Leertaste lassen sich die in Babylon.js 4.2 verfügbaren Codevorlagen aufrufen und durch Anklicken einfügen.

Ein Editor für Node Material ermöglicht PBR (Physically Based Rendering) im 3D-Framework Babylon.js 4.2.

(Bild: Microsoft)

Um 3D-Objekte im Internet rascher laden zu können, sollen sich ab jetzt Texturen mit dem Komprimierungstool "KTX + BasisU" stärker komprimieren lassen als zuvor. Die aktuelle Version des Frameworks unterstützt auch den Standard WebXR, der eine browserübergreifende Augmented und Virtual Reality anstrebt. Das Verfolgen von Handbewegungen, Teleportation und geräteübergreifendes Verwalten von Eingaben gehören laut einer Demo bereits dazu. Im Bereich realitätsnaher Schattierungen erhalten transparente Objekte nun weichere Schatten, und manche Eigenschaften des .gITF-Formats sind für Babylon.js 4.2 bereits ratifiziert und erfahren zumindest experimentelle Unterstützung.

Texturen zu prüfen und zu editieren ist in Babylon.js 4.2 bis auf Pixelebene möglich.

(Bild: Microsoft)

Zu jedem neuen Feature hat das Babylon.js-Team eine Video-Demo erstellt, die sich in der Ankündigung des Windows-Blogs aufrufen lassen. Dort finden Interessierte auch weiterführende Informationen zu allen Neuerungen. Das Open-Source-Projekt ist auf GitHub zuhause – eine überarbeitete Dokumentation bietet Anleitung für die Arbeit mit dem Framework und seinen neuen Features.

(sih)