Wegen WhatsApp-Nutzung: Deutscher Bank droht Millionen-Strafe in den USA

Rücklagen zeigen, dass sich die Deutsche Bank auf Strafen in Höhe mehrerer Millionen einstellt, weil sie WhatsApp für die Kommunikation genutzt hat.

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(Bild: Tero Vesalainen/Shutterstock.com)

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Wegen der Nutzung des Messengers WhatsApp und privater E-Mail-Konten für geschäftliche Zwecke sollen die Deutsche Bank und weitere große Banken an der Wall Street, etwa JPMorgan und die Bank of America, hohe Strafen zahlen. Sie führen bereits Gespräche mit der US-Börsenaufsicht SEC und der Derivatenaufsicht, berichten das Handelsblatt und das Wall Street Journal. Insgesamt geht es um Strafen in Höhe von einer Milliarde US-Dollar.

Jedes Institut soll demnach 200 Millionen US-Dollar zahlen müssen, darauf habe man sich gemeinsam geeinigt. Bis Ende September soll die Einigungen offiziell gemacht werden. Dem Handelsblatt gegenüber wollte sich die Deutsche Bank dazu nicht äußern, auch bei den US-amerikanischen Behörden habe man es am Wochenende versucht, aber keine Information bekommen.

Allerdings soll die Deutsche Bank im zweiten Quartal 165 Millionen Euro an "Rückstellung für Prozesse mit Aufsichtsbehörden" zurückgestellt haben. Zudem sollen zehn Vorstände der Bank wegen der Verfehlung auf je 75.000 Euro ihrer variablen Vergütung verzichten, berichtet das Handelsblatt.

Die Deutsche Bank hatte vor zwei Jahren groß angekündigt, WhatsApp in die eigene Kommunikationssoftware Symphony integrieren zu wollen. Überweisung, Kontostand-Abfrage und mehr sollte ganz easy per Chat möglich sein. Zunächst ging es vor allem um die Kommunikation mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Es hieß auch, dass die Nachrichten Ende-zu-Ende-verschlüsselt seien, dabei aber die Gespräche auf Seiten der Bank aufgezeichnet würden, da dies eine gesetzliche Anforderung sei.

WhatsApp erlaubt allerdings das nachträgliche Löschen von Nachrichten. Deshalb entspricht der Messenger nicht den Anforderungen der US-amerikanischen Behörden. Hinzu kommen Bedenken wegen möglicher Sicherheitslücken, da es anscheinend keine ausreichende Trennung zwischen privaten und geschäftlichen Apps sowie Geräten gab.

(emw)