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Weihnachtlicher SMS-Ansturm überlastet Handynetze

Jürgen Kuri

Weil viele Handybesitzer pünktlich zum Fest ihre Weihnachtsgrüße per SMS loswerden wollten, waren die Mobilfunknetze streckenweise vollkommen überlastet.

Peinliche Panne für die Mobilfunkbetreiber: Weil viele Handybesitzer pünktlich zum Fest ihre Weihnachtsgrüße per SMS loswerden wollten, waren die Mobilfunknetze streckenweise vollkommen überlastet. Beim Short Message Service (SMS) kam es an den Feiertagen zu Kapazitätsengpässen und Netzstörungen, bestätigten der Kundenservice von D1 (Telekom) und D2 (Mannesmann) am heutigen Montag. Auch bei E-Plus und Viag Interkom ist es offensichtlich zu Schwierigkeiten bei der Auslieferung von SMS-Nachrichten gekommen. Viele Absender mussten besonders am Heiligen Abend kurz vor dem Fest zu ihrem Ärger damit leben, dass ihr Weihnachtsgruß per SMS nicht ausgeliefert wurde.

Von der Störung betroffen war allerdings nur der Kurznachrichten-Bereich, das mobile Telefonieren war weiter problemlos möglich, betonten die Firmen. Nur bei Viag Interkom scheint es nach Berichten von c't-Lesern auch mit dem normalen Mobiltelefonieren teilweise Schwierigkeiten zu geben. In einigen Fällen war es nicht möglich, sich mit den Handy ins Netz einzubuchen. Nach Angaben der Viag-Hotline soll es sich um kleinere Kapazitätsengpässe handeln; Techniker seien auf der Suche nach der Ursache.

Sandra Neumann, Kundenbetreuerin bei D2-Mannesmann, meinte zu den SMS-Ausfällen gegenüber dpa: "Für den Alltag reichen die Kapazitäten aus, nur an besonderen Feiertagen wie eben Weihnachten oder Silvester kann es schon mal zu Engpässen kommen." Viele vorausdenkende Teilnehmer hätten ihre Weihnachtsgrüße auch schon am 23. zur Sendung am 24. eingegeben, das habe zusätzliche Speicherkapazitäten gebunden. Die Sprecherin rechnete nicht mit einer wesentlichen Besserung über die Feiertage.

Bei manchen Handybesitzern, die zu Weihnachten ein neues Mobiltelefon unterm Baum fanden, war die Freude über ihr Geschenk am Heiligen Abend daher ein wenig getrübt. "98 Prozent der Anrufer gestern fragten besorgt, ob ihr Handy vielleicht kaputt sei" sagte Kundenbetreuerin Neumann. Ende 2000 soll es schätzungsweise 48 Millionen Handy-Besitzer in Deutschland geben. (jk [1])


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