Weißes Haus: Keine Angst vor Künstlicher Intelligenz

Ein Forschungsbericht der US-Regierung streicht die Vorteile und das "unglaubliche Potenzial" intelligenter und lernender Maschinen heraus. Risiken etwa durch autonome Waffensysteme werden nur am Rand gestreift.

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Roboter

(Bild: dpa, Andrej Sokolow/Archiv)

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Der "Nationale Wissenschafts- und Technologierat" des Weißen Hauses will nicht in Kassandrarufe rund um Künstliche Intelligenz (KI) und übermächtige Algorithmen einstimmen. In einem am Mittwoch im Vorfeld der "Frontiers"-Konferenz veröffentlichten Bericht schreibt das Gremium, "intelligenten" und "lernfähigen" Maschinen wohne ein "unglaubliches Potenzial" inne, "dass Amerika Innovationsführer bleibt".

KI-Techniken hätten bereits neue Märkte und Gelegenheiten in "kritischen Bereichen" wie Gesundheit, Bildung, Energie und Umwelt eröffnet, unterstreichen die beteiligten Forscher. Maschinen hätten in den vergangenen Jahren Menschen beim Durchführen spezifischer Aufgaben wie in Teilen der Bilderkennung bereits übertroffen, heißt es in dem Report. Es sei zwar sehr unwahrscheinlich, dass Computersysteme in den nächsten 20 Jahren in der Breite anwendbare Intelligenz entwickelten, die der menschlichen gleichkomme. Experten prognostizierten aber, dass der rasche Forschritt auf dem KI-Feld weitergehe und Maschinen weiter aufholten.

Mit die wichtigsten Auswirkungen könnten smarte Roboter auf Arbeitsplätze und die Wirtschaft haben, hält der Beirat fest. Um diese auszuloten, sollte eine Folgestudie fürs nächste Jahr in Auftrag gegeben werden. Um die KI-Forschung zu steuern, hält das Gremium ein "ethisches Training" für Praktiker und Studenten für nötig. Über drohende "Killer-Roboter" machen sich die Sachverständigen der Regierung keine großen Gedanken. Sie konstatieren nur, es sei wichtig, dass mehr oder weniger autonome Waffensysteme "im Einklang stehen mit dem internationalen Menschenrecht". Das US-Militär arbeite schon an einschlägigen Richtlinien.

US-Präsident Barack Obama hat sich unterdessen in einem Interview mit dem Magazin Wired für einen "leichten" Regulierungsansatz für KI ausgesprochen. Im derzeitigen Entwicklungsstadium der Technik müsse das Motto gelten: "Lasst tausend Blumen blühen." Sobald KI reife und sich weiter ausdifferenziere, sei die Regierung aber stärker gefragt. Dabei müsse sie auf einer "breiten Wertebasis" aufbauen. Das allgemeine Verständnis von Robotern und Maschinenlernen sei oft von Science-Fiction-Filmen geprägt, während sich einschlägige Anwendungen viel subtiler in spezielle Lebensbereiche einschlichen. (vbr)