Weiterer Hinweis: Jupiter, Saturn & Co. könnten Aufblähung der Sonne überstehen

In Milliarden Jahren wird sich die Sonne aufblähen und danach schrumpfen. Wie das Sonnensystem dann aussehen könnte, können uns andere Sternsysteme verraten.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 30 Kommentare lesen
Großer Planet mit kleinem weißen Stern im Hintergrund

Künstlerische Darstellung eines Exoplaneten bei einem Weißen ZWerg

(Bild: NASA/JPL-Caltech)

Lesezeit: 2 Min.

Wenn unsere Sonne sich am Ende ihres Lebens aufbläht, große Teile ihrer Hülle verliert und schließlich nur ein Weißer Zwergstern übrigbleibt, könnten die äußeren Planeten das überleben. Das legt eine jetzt publik gewordene Entdeckung von zwei Exoplaneten nahe, die genau solch einen Himmelskörper in vergleichsweise geringen Entfernungen umkreisen. Sollte sich der erste direkte Nachweis solcher Objekte bestätigen, wäre es das ein weiterer klarer Hinweis darauf, dass Planeten wie Jupiter und Saturn die Entwicklungsstufen unserer Sonne hin zu einem Weißen Zwerg überstehen können, ordnet Studienleiterin Susan Mullally vom Space Telescope Science Institute die Bedeutung der Studie gegenüber dem Fachmagazin Science ein.

Zwar wurden bei Weißen Zwergen bereits Exoplaneten entdeckt, aber die sind zumeist extrem weit von ihrem Stern entfernt. In anderen Fällen wird meist davon ausgegangen, dass die Planeten erst nach der Entstehung des Zwergsterns eingefangen wurden. Die Exoplaneten bei den beiden Sternen WD 1202-232 und WD 2105-82 dagegen erwecken den Anschein, als hätten sie diesen Prozess an ihrem Standort überstanden. Sie kreisen in Entfernungen von rund 11 und 25 Astronomischen Einheiten (AE) um die Sterne, das entspricht etwa den Entfernungen des Saturn und des Neptun von unserer Sonne. Einer kommt demnach auf die 1,3-fache Masse des Jupiter, der andere auf das 2,5-fache. Beide sind etwa 75 Lichtjahre von uns entfernt.

Noch ist die Forschungsgruppe demnach aber nicht absolut sicher, dass es sich bei den direkt beobachteten Objekten wirklich um Exoplaneten handelt. Es sei nicht völlig auszuschließen, dass die mit dem Weltraumteleskop James Webb beobachteten Signale auf Galaxien im Hintergrund der Sterne zurückgehen. Die Wahrscheinlichkeit dafür liege aber bei 1 zu 3000. Um sicherzugehen, wollen die Forscher die Himmelskörper noch einmal mit dem Weltraumteleskop untersuchen. Bestätigen wollen sie auch noch, dass die Exoplaneten tatsächlich gemeinsam mit ihren Sternen entstanden sind. Ihre Arbeit stellen die Forscher in einem vorab veröffentlichten Artikel vor, erscheinen wird der im Fachmagazin The Astrophysical Journal Letters.

(mho)