Weltraumgestützte Solarenergie: Testsatellit vom Caltech vor dem Start

Nach jahrelanger Vorarbeit soll am Montag ein Satellit gestartet werden, der testen wird, wie künftig Solarenergie im All für die Erde gesammelt werden kann.

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(Bild: Skylines/Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.

Beim ersten Start einer Rakete von SpaceX im neuen Jahr 2023 soll auch ein Testsatellit für weltraumgestützte Solarenergie aus den USA ins All geschossen werden. Wie das dafür verantwortliche California Institute of Technology (Caltech) erläutert, sollen mit dem Prototyp gleich mehrere Aspekte der Technologie im All ausprobiert werden. Dabei gehe es um den modularen Aufbau der geplanten riesigen Struktur, die Suche nach den effektivsten Solarzellen für die Stromgewinnung im All und die drahtlose Übertragung der Energie.

Der Prototyp hat den Namen Space Solar Power Demonstrator (SSPD) und war vor anderthalb Jahren angekündigt worden. Der anstehende Start sei ein wichtiger Meilenstein für das Space Based Solar Power Project (SSPP), das Grundlagenforschung für ein Verfahren betreibt, mit dem ununterbrochen Sonnenenergie in Elektrizität umgewandelt und überall auf der Erde verfügbar gemacht werden soll. Ziel ist der Aufbau einer Konstellation aus Satelliten, die Sonnenlicht in Strom umwandeln und den zu Orten auf der Erde schicken können, die beispielsweise über keine zuverlässige Stromversorgung verfügen. Ähnliche Projekte haben noch deutlich darüber hinausgehende Ziele, sind aber nicht annähernd so weit.

Wie die Verantwortlichen erläutern, besteht der Testsatellit im Prinzip aus drei Modulen. Mit DOLCE (Deployable on-Orbit ultraLight Composite Experiment) soll die modulare Architektur der geplanten Satelliten und ihr Aufbau im All erprobt werden. ALBA wiederum umfasse 22 verschiedene Arten von photovoltaischen Zellen, mit denen ermittelt werden soll, welche sich für die Aufgabe am besten eignen. Hinzu kommt MAPLE (Microwave Array for Power-transfer Low-orbit Experiment) in dem über eine kleine Distanz, aber drahtlos Strom gesendet und empfangen werden soll.

Während man bei DOLCE schon wenige Tage nach dem Start wissen dürfte, ob alles funktioniert, sind die anderen Experimente auf mehrere Monate angelegt, schreibt das Caltech. Noch in diesem Jahr dürfte es aber eine Bilanz geben. Gestartet werden soll der Satellit mit der Mission Transporter 6 des US-Raumfahrtunternehmens SpaceX. Die Rakete des Typs Falcon soll dabei von Cape Canaveral aus insgesamt 114 verschiedene kleine Nutzlasten ins All bringen.

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An der kalifornischen Universität wird seit Jahren an weltraumgestützter Solarenergie geforscht, zuletzt war das Interesse an der Technologie aber noch einmal gewachsen. Auch die Europäische Weltraumagentur will deren Potenzial erforschen und geht davon aus, dass damit ab 2050 jährlich Hunderte Terawattstunden (TWh) an saubererer Grundlastenergie gewonnen werden können und so bei der Abkehr von fossilen Brennstoffen geholfen werden kann. Einen ersten Testsatelliten will die ESA aber erst 2030 starten. Auch in China wird bereits an solchen Konzepten geforscht.

Update

Die Mission wurde am Montag erfolgreich gestartet.

(mho)