Weltraumteleskop James Webb: Die Abbildung kommt in Form

In einer Präzisionsarbeit wird das James-Webb-Weltraumteleskop gegenwärtig ausgerichtet. Ein wichtiger Meilenstein wurde dabei jetzt absolviert.

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(Bild: NASA/STScI/J. DePasquale)

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Das Weltraumteleskop James Webb macht weiter Fortschritte bei der Ausrichtung des aus 18 Elementen bestehenden Hauptspiegels. Das Abbild des für die Kalibrierung anvisierten Sterns wurde inzwischen so korrigiert, dass es der Anordnung dieser Spiegelelemente entspricht, zeigt ein neues Foto, das die NASA jetzt veröffentlicht hat. Als Nächstes sollen jetzt die 18 einzelnen Abbildungen des Sterns korrigiert und fokussiert werden, bevor sie dann in einem dritten Schritt alle übereinander gelegt werden sollen.

Für die Feinkalibrierung hatte das James-Webb-Weltraumteleskops (JWST) Anfang des Monats den Stern HD 84406 im Sternbild Großer Bär ins Visier genommen. Der eignet sich dafür besonders gut, weil sich in seiner Umgebung keine ähnlich hellen Sterne befinden. Nachdem die Verantwortlichen auf der Erde die ersten Photonen registriert hatten, die das gesamte Instrument durchquert hatten, hatten das Teleskop später die ersten Aufnahmen gemacht, die den Stern zeigten.

Weil jeder Teil des Hauptspiegels den anders reflektierte, zeigte die ein Durcheinander aus 18 Abbildungen des gleichen Sterns, die erst einmal den einzelnen Teilen zugeordnet werden mussten. Danach waren die dann ausgerichtet worden, um jenes geordnete Bild zu erhalten, das jetzt vorliegt. Anhand der Bilder könne man quasi dabei zusehen, wie der Hauptspiegel in seine vorgesehene Ausrichtung rückt, erklärt Matthew Lallo vom Space Telescope Science Institute.

Das Weltraumteleskop der Weltraumagenturen NASA, ESA und CSA ist der Nachfolger des erfolgreichen Hubble-Weltraumteleskops und war am 25. Dezember gestartet. Nachdem es sich dann in einem nervenaufreibenden Prozess im All selbst aufgefaltet hat, war es einen Monat später am Lagrange-Punkt L2 angekommen, wo es seitdem mit Sonne, Erde und Mond im Rücken ins All blickt. Deren Wärmestrahlung wären für das Infrarotteleskop zu intensiv. Bis es seine wissenschaftliche Arbeit aufnehmen kann, muss es aber nicht nur perfekt ausgerichtet werden, sondern auch noch auf die dafür nötigen 40 Kelvin (minus 233 Grad Celsius) abkühlen.

(mho)