Weltraumteleskop James Webb: Erste Ausrichtung der Instrumente erfolgreich

Drei der vier Instrumente an Bord des Weltraumteleskops sind jetzt auf die Spiegel ausgerichtet und fokussiert. Das Vierte kühlt noch ab.

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Künstlerische Darstellung des Weltraumteleskops im All

(Bild: Adriana Manrique Gutierrez, NASA Animator)

Lesezeit: 2 Min.

Die Vorbereitung des Weltraumteleskops James Webb läuft weiterhin ideal und inzwischen sogar so gut, dass auf einige Schritte verzichtet wird. Bei der Ausrichtung von drei der insgesamt vier installierten Instrumente habe man Feinkorrekturen auslassen können, weil erste Grobkorrekturen besonders erfolgreich verlaufen sind. Das teilte die US-Weltraumagentur NASA nun mit. Das sechste Instrument, das Mid-Infrared Instrument (MIRI) sei für die Ausrichtung noch nicht weit genug abgekühlt. Sobald es kalt genug ist, soll ein zweiter und finaler "Multiinstrumentenabgleich" vorgenommen werden. Danach könnte mit der Inbetriebnahme der Instrumente für die Forschungsarbeit begonnen werden.

Auf den 18-teiligen Hauptspiegel und den Sekundärspiegel sind damit inzwischen neben der NIRCam ("Nahinforarotkamera"), die Instrumente NIRISS ("Nah-Infrarot-Bildgeber und spaltloser Spektrograf") und das Nahinfrarotspektrometer NIRSpec sowie der FGS ("Feinsteuerungssensor") zur Ausrichtung der Instrumente fokussiert. Dass man dabei schneller und mit weniger Einzelschritten vorangekommen ist, als geplant, sei das Ergebnis von "vielen Jahren Planung und großartigem Teamwork", heißt es bei der NASA. Die Abkühlung des verbleibenden Instruments MIRI werde einige Wochen dauern. Das ist aktuell knapp 41 Kelvin (-232 Grad Celsius) kalt, ein vor wenigen Tagen aktiviertes Kühlgerät soll es auf 6 Kelvin (-267 Grad Celsius) bringen. Der Temperaturunterschied zwischen den wärmsten und kältesten Teilen des Weltraumteleskops beträgt bereits 280 Kelvin.

Das James-Webb-Weltraumteleskop der Weltraumagenturen NASA, ESA und CSA war am 25. Dezember gestartet. Nachdem es sich selbst entfaltet hat, war es einen Monat später am Lagrange-Punkt L2 angekommen. Hier blickt es abgewandt von Sonne, Erde und Mond ins All, sodass die Wärmestrahlung der Himmelskörper das Infrarotteleskop nicht stört. Nach Abschluss der restlichen Vorbereitungen soll es im Frühsommer die wissenschaftliche Arbeit in voller Auflösung aufnehmen und unter anderem in die Frühzeit des Universums zurückblicken. Weil vor allem beim Start des hochsensiblen Instruments alles fast ideal geklappt hat, wurde so viel Treibstoff gespart, dass es 20 Jahre einsatzbereit sein dürfte.

Kalibrierungsbilder des Weltraumteleskops James Webb (5 Bilder)

Am Anfang war ein Durcheinander
(Bild: NASA/STScI)

(mho)