Weltraumteleskop TESS kommt auf über 5000 Kandidaten für Exoplaneten

TESS arbeitet erst seit gut dreieinhalb Jahren. In der Zeit hat es nun schon über 5000 potenzielle Exoplaneten entdeckt, mehr als der Vorgänger Kepler.

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Künstlerische Darstellung eines Exoplaneten

(Bild: NASA's Goddard Space Flight Center)

Lesezeit: 2 Min.

Das NASA-Weltraumteleskop TESS hat jetzt insgesamt mehr als 5000 mögliche Exoplaneten gefunden und damit den bereits überaus erfolgreichen Vorgänger Kepler hinter sich gelassen. Noch vor einem Jahr enthielt der TESS-Katalog lediglich 2400 TOI (TESS Objects of Interest), inzwischen liefert vor allem die erweitere Mission des Teleskops jede Menge neuer Kandidaten.

Weil von den genau 5038 potenziellen Exoplaneten, auf die TESS Hinweise gefunden hat, bislang lediglich 175 auch bestätigt werden konnten, hat die Forschungsgemeinde mit der Überprüfung noch gut zu tun. Die Objekte werden ihnen dabei auch nicht ausgehen, so liegen die jüngst hinzugefügten mehr als 440 möglichen Exoplaneten alle in der südlichen Hemisphäre des Himmels, das Teleskop erforscht aber gegenwärtig wieder die nördliche, erklärt Katharina Hesse vom MIT. Außerdem soll es mindestens bis 2025 aktiv bleiben.

Positionen der TESS-Funde

(Bild: MIT)

TESS (Transiting Exoplanet Survey Satellite) war im April 2018 gestartet worden und führt die Arbeit des überaus erfolgreichen Exoplanetenjägers Kepler in deutlich umfangreicherem Maß fort. Hatte Kepler während seiner Hauptmission einen eng begrenzten Himmelsbereich detailliert untersucht, analysiert TESS fast den gesamten Himmel – dafür aber jeden Teilbereich kürzer. TESS nimmt jeweils mindestens 27 Tage lang eine 24° mal 96° große Himmelsregion ins Visier und prüft die Sterne darin auf periodische Verdunkelungen.

Damit findet TESS hauptsächlich – aber nicht nur – Exoplaneten, die deutlich enger um ihre Sterne kreisen und nur kurze Umlaufzeiten haben. In der Primärmission von 2018 bis Mitte 2020 wurden so über 2200 Kandidaten gefunden, aktuell läuft die erweiterte Mission. Die zuletzt zur Datenbank hinzugefügten Kandidaten wurden zwischen Juli 2020 und Juni 2021 entdeckt, schreiben die Verantwortlichen.

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Beide Exoplanetenjäger sind Projekte der NASA, aktuellen Zahlen der US-Weltraumagentur zufolge hat Kepler im Laufe seiner Suche insgesamt bereits 4780 mögliche Exoplaneten entdeckt. 2703 davon wurden schon als solche bestätigt. TESS kommt jetzt auf 5038 Kandidaten, aber erst 175 bestätige Exoplaneten. Bislang entfällt deswegen auf Kepler der mit Abstand größte Teil aller aktuell 4884 bestätigten Exoplaneten. Sollte die Verifizierung der potenziellen Exoplaneten jetzt ebenfalls anziehen – beispielsweise dank der Unterstützung durch maschinelles Lernen – dürfte sich das in absehbarer Zeit ändern. Bis TESS bei der Zahl der bestätigten Exoplaneten an Kepler vorbeizieht, wird es aber trotzdem noch etwas dauern. Immer aktuelle Zahlen zu den Entdeckungen von TESS gibt es beim Massachusetts Institute of Technology.

(mho)