"Weltraumtourismus für alle": Bemannte Ballonfahrten in die Stratosphäre

Flüge ins All sind sehr teuer. Ein Start-up aus Japan will nicht ganz so hoch hinaus und verspricht im Gegenzug günstigere Preise. Aber noch nicht zu Beginn.

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Die Kabine

(Bild: Open Universe Project)

Lesezeit: 3 Min.

Ein japanisches Start-up will noch in diesem Jahr damit beginnen, Menschen an Heliumballons hängend in mehrere Dutzend Kilometer Höhe zu befördern, um "Weltraumtourismus für jeden zugänglich zu machen". Das berichtet die Nachrichtenagentur AP. Ein Ausflug in 25 bis 30 km Höhe soll aber anfangs auch noch stolze 180.000 US-Dollar kosten, angepeilt werde später ein Preis von einigen Zehntausend US-Dollar.

Dafür werden die Reisenden jeweils einzeln zusammen mit einem Piloten in einer transparenten Kugel aufsteigen. Nach etwa zwei Stunden sei man so hoch, dass man die Krümmung der Erdkugel deutlich sieht. Dort gebe es auch ungehinderten Blick auf den Weltraum. Nach einer Stunde in dieser Höhe kehre man zurück. Insgesamt dauere ein Flug vier Stunden.

Wie AP zitiert, will die Firma namens Iwaya Giken ein ansonsten astronomisch teures Erlebnis massentauglich machen. Für die Fahrt in der selbst entwickelten Kapsel müsse man weder Milliarden haben, noch intensives Training durchlaufen oder einen Sprachkurs absolvieren. Zwar wird man dabei auch nicht ansatzweise bis zur offiziellen Grenze des Weltraums in 100 km Höhe (Kármán-Linie) vordringen, aber der Besuch der Stratosphäre soll trotzdem atemberaubend sein.

Die Kabine hat einen Durchmesser von anderthalb Metern und zahlreiche große Fenster in alle Richtungen. Getragen wird sie von einem Heliumballon; das Edelgas soll nach dem Flug wiederverwendet werden. Aufsteigen sollen die Ballons von einem speziellen Flughafen auf der nordjapanischen Insel Hokkaido.

Dem Bericht zufolge arbeitet Firmenchef Keisuke Iwaya seit mehr als zehn Jahren an dem Projekt und hat nun immer wieder auf andere weltraumtouristische Angebote Bezug genommen. Die sind zumeist deutlich teurer. So führt das US-Raumfahrtunternehmen SpaceX nicht nur für Weltraumagenturen bemannte Flüge ins All an, sondern fliegt auch schon mal zahlungskräftige Touristen zur Internationalen Raumstation. Das kostet fast 20 Millionen US-Dollar pro Person.

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Nicht ganz so hoch geht es mit der Konkurrenz von Virgin Galactic und Blue Origin. Die Unternehmen der Milliardäre Richard Branson respektive Jeff Bezos bieten Flüge nahe an die und knapp über die Grenze zum Weltraum hinaus an. Das kostet etwa eine halbe beziehungsweise mehr als eine Million US-Dollar pro Person und dauert nicht mehr als ein paar Minuten. Dennoch sind die Wartelisten lang. Virgin Galactic möchte den kommerziellen Betrieb im zweiten Quartal des Jahres aufnehmen; Blue Origin hat 2021 und 2022 mehrmals zahlende Passagiere befördert und plant weitere Passagierflüge im laufenden Jahr. Allerdings erhalten private Astronauten keine Auszeichnung der US-Luftfahrtbehörde FAA mehr.

(mho)