Weltweit größte Fotoagentur sucht Käufer

Das US-amerikanische Unternehmen Getty Images hat eigenen Angaben zufolge Investmentbanker von Goldman Sachs als Berater engagiert. Vor allem private Finanzinvestoren sollen an einer Übernahme der weltgrößten Bildagentur interessiert sein

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Peter-Michael Ziegler

Die weltweit größte Fotoagentur Getty Images sucht einen Käufer für das börsennotierte Unternehmen. Eine Getty-Sprecherin betätigte am heutigen Dienstag, dass Investmentbanker von Goldman Sachs als Berater engagiert wurden. Die New York Times (NYT) hatte am Montag unter Berufung auf mit den Plänen vertraute Personen berichtet, Kaufangebote für Getty Images müssten bis Ende des Monats eingereicht werden. Der Preis für das Unternehmen mit Sitz in Seattle (Bundesstaat Washington) könne bei mehr als 1,5 Milliarden US-Dollar (eine Milliarde Euro) liegen. Für eine Übernahme gebe es mehrere Interessenten – vor allem private Finanzinvestoren.

Das im Jahr 1995 vom Milliardenerben Mark Getty gegründete Unternehmen war durch zahlreiche Zukäufe in den vergangenen Jahren stark gewachsen, musste zuletzt aber dem flotten Expansionstempo und vor allem dem scharfen Wettbewerb auf dem digitalen Bildmarkt Tribut zollen. Der Aktienkurs von Getty Images brach binnen Jahresfrist um fast die Hälfte ein. Derzeit kommt das Unternehmen auf eine Marktkapitalisierung von knapp 1,6 Milliarden US-Dollar. Zu den Kunden gehören Werbeagenturen und Medien. Größte Konkurrenten sind Jupitermedia und die private Agentur Corbis, die Microsoft-Gründer Bill Gates gehört. Weitere Wettbewerber sind große internationale Nachrichtenagenturen mit ihrem eigenen Bildangebot.

Im Fiskaljahr 2006 erwirtschaftete das Unternehmen Umsätze in Höhe von 806,6 Millionen US-Dollar, der Nettogewinn belief sich auf 130,4 Millionen US-Dollar. Die Börse nahm die Übernahmepläne am heutigen Dienstag positiv auf: Der Kurs der Getty-Aktie stieg um rund 15 Prozent auf über 25 US-Dollar. Dem Vernehmen nach soll das Getty-Management bereit sein, das Unternehmen ab einem Preis von 25 US-Dollar pro Anteil zu veräußern. Als mögliche Käufer werden unter anderem die Private-Equity-Firmen Bain Capital und Kohlberg Kravis Roberts gehandelt. Negativ auf das Geschäft könnten sich allerdings die Turbulenzen auf den weltweiten Finanzmärkten auswirken: Selbst renommierten Hedge-Fonds fällt es derzeit schwer, Kredite für große Übernahmen zu bekommen. (pmz)