Wettrüsten: Chinesische Hyperschallwaffe feuerte angeblich im Flug Rakete ab

Ein angeblicher chinesischer Test einer Hyperschallrakete sorgt weiter für Aufregung. Einem Bericht zufolge feuerte sie während des Flugs selbst eine Rakete ab.

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(Bild: rongyiquan/Shutterstock.com)

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Die atomwaffenfähige Hyperschallrakete, die China laut Medienberichten Ende Juli getestet hat, hat bei fünffacher Schallgeschwindigkeit sogar selbst noch eine Rakete abgefeuert. Das berichtet die Financial Times, die auch den Test öffentlich gemacht hatte, und ergänzt, dass so etwas niemals zuvor gelungen sei. Beim US-Verteidigungsministerium wisse man noch nicht, wie das technisch überhaupt funktioniert habe und wie China dafür "physikalische Grenzen überwunden habe". Weiterhin werde noch diskutiert, welchen Zweck das abgefeuerte Projektil gehabt hat, denn man habe kein getroffenes Ziel gefunden und es sei ins Südchinesische Meer gefallen. Möglich sei, dass es sich um eine Luft-Luft-Rakete gehandelt habe oder eine Verteidigung gegen Raketenabwehrsysteme.

Die britische Zeitung hatte vor einem Monat über den Test der Hyperschallwaffe berichtet. Der hat demnach belegt, dass Chinas Militär bei der Entwicklung dieser Waffen weiter ist, als angenommen. Hyperschallwaffen sind besonders schwer abzufangen, da sie mehr als die fünffache Schallgeschwindigkeit erreichen können, etwa 6200 Kilometer pro Stunde. Das ist langsamer als ballistische Raketen, aber anders als die folgt eine Hyperschallrakete auf ihrer Flugbahn keiner Wurfparabel und ist außerdem in der Lage zu manövrieren. Raketenabwehrsysteme sind daher nicht in der Lage, sie zu stoppen. Während die Debatte über Hyperschwallwaffen zuletzt lauter geworden war, heißt es teilweise, dass deren Wirksamkeit überschätzt werde. Ein Wettrüsten hat begonnen.

Sollte es China tatsächlich gelungen sein, eine Hyperschallrakete zu bauen, die ihrerseits während des Flugs eine weitere Rakete abfeuern kann, wäre China "signifikant" weiter als Russland oder die USA. Auch Nordkorea hat im September nach eigenem Bekunden eine Hyperschallrakete getestet. Chinas Rakete sei außerdem so abgefeuert worden, dass sie über den Südpol in Richtung USA geschickt werden könnte, außer Reichweite für die US-Raketenabwehr, die seit dem Kalten Krieg auf den Nordpol ausgerichtet sei. Sorgen über die Fähigkeiten Chinas würden aus dem Pentagon zunehmen öffentlich geäußert, ergänzt die Financial Times noch. Teilweise sei bereits von einem neuen "Sputnik-Moment" die Rede, während die Berichte aus China dementiert würden.

(mho)