Where did they go today?

Überwachungssoftware wird offenbar immer beliebter.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Florian Rötzer

Überwachungssoftware wird offenbar immer beliebter. Sie dient nicht nur dazu, Kinder vor dem Zugang zu unerwünschten Sites zu bewahren, sondern auch die Aktivität der Angestellten zu registrieren. Nach einer Studie der American Management Association haben 1997 bereits 35 Prozent aller amerikanischen Arbeitgeber die Telefonanrufe und Computerfiles ihrer Angestellten überwachen lassen, während 15 Prozent deren Email kontrollieren. Die Tendenz zum Einsatz solcher Programme steigt. Dabei geht es nicht nur um die Inhalte, sondern auch um die Reduzierung von kleinen Unterbrechungen, um das "Mikromanagement".

In den Zeiten des wachsenden Electronic Commerce und der Telearbeit ist besonders die Kontrolle über die Nutzung von Internet und Email interessant, da die Arbeitgeber zunehmend befürchten, daß damit Zeit verschwendet oder Privates erledigt wird. Neben Censorware wie "Little Brother" oder "Assentor", der, KI-gestützt, die Email nach bestimmten Begriffen durchsucht, ist ein besonders ausgefeiltes Programm WinWhatWhere. Das gibt es für den Arbeitgeber und als billigere Familien-Censorware, um zu sehen, was die Kleinen (oder vielleicht auch der Ehepartner?) auf dem Computer und im Internet so treiben. Aber, wenn man masochistisch veranlagt ist, kann man natürlich auch selbst seine Aktivitäten kontinuierlich überprüfen.

WinWhatWhere mit dem Motto "Where did they go today?" überwacht nicht nur im Hintergrund die Internet-Nutzung, sondern jede Aktivität auf einem Computer oder einem ganzen Netzwerk und hält u.a. das offene Fenster, die Anwendung, den Benutzernamen, Mausbewegungen, Tastenanschläge, Leerzeiten, aufgerufene Webseiten oder Emails fest. War man inaktiv, so springt ein Fenster auf und fragt, was man getan hat. Demnächst wird die Beta-Version eines noch mehr Einzelheiten überprüfenden Programms mit dem Namen "Investigator" von derselben Firma auf den Markt kommen.

Über Assentor finden Sie den Beitrag Der Arbeigeber liest mit in Telepolis. (fr)