Whistler: Noch viel Arbeit für die Entwickler

Unter dem Codenamen Whistler werkelt Microsoft an einen gemeinsamen Nachfolger für Windows 9x/ME und Windows 2000. Dafür bleibt aber offensichtlich noch einiges zu tun.

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Von
  • Jürgen Kuri

Unter dem Codenamen Whistler werkelt Microsoft an einen gemeinsamen Nachfolger für Windows 9x/ME und Windows 2000. Die erste Vorabversion zeigt im Hinblick auf die Endkundentauglichkeit allerdings noch viel Arbeit für die Entwickler.

Die endgültige Version von Whistler soll in der zweiten Jahreshälfte 2001 erscheinen. Wie das Produkt letztlich heißen soll, steht noch nicht fest. Bekannt ist nur, dass das neue Windows nicht nur in einer "Professional"-Version für Geschäftskunden, sondern auch als "Personal"-Ausgabe für private Nutzer auf den Markt kommen soll. Der Software-Hersteller aus Redmond will damit endlich auch das Windows für Privatleute auf die technische Basis von NT stellen. Bisher war bei Windows 9x Kompatibilität oberstes Ziel – zu Lasten von Stabilität und Sicherheit.

Die Vorabversion von Whistler läuft auf identischer Hardware träger als Windows 9x und nimmt nach der Installation fast ein ganzes GByte Platz ein. Für Besitzer älterer Rechner steht deshalb bei einem Wechsel zu dem neuen Betriebssystem auch gleich ein "PC-Update" an. Zumindest für die Anfangsphase ist mit Treiberproblemen zu rechnen, wie sie bei Windows 2000 immer noch bestehen. Nutzer von Windows 9x werden auch eine Weile benötigen, um sich zurechtzufinden, beispielsweise bei der Systemverwaltung. Hinsichtlich der Spieletauglichkeit bringt die Betaversion von Whistler gegenüber Windows 2000 keinen wirklichen Fortschritt. Sie würde also Windows-9x-Anwender noch nicht zufriedenstellen.

Die erste Betaversion hat noch viele Ecken und Kanten, heißt es im Fazit eines ersten Whistler-Tests durch c't. An einen produktiven Betrieb ist derzeit kaum zu denken. Langfristig dürfte sich die gemeinsame technische Basis für das Privat- und Geschäftskunden-Windows jedoch sowohl für Microsoft als auch für die Kunden auszahlen. Ein Treiber deckt zukünftig alle aktuellen Windows-Varianten ab. Die "Verschmelzung" dürfte auch dazu führen, dass die weitere Entwicklung nur eines Systems stringenter verläuft, denn bisher programmierten bei Microsoft zwei Teams hintereinander her.

Einen ausführlichen Bericht über die bislang vorliegende Version von Whistler bringt c't in Ausgabe 25/2000 (ab dem 4. Dezember im Handel). (jk)