Whitman: HP steigt Mitte 2014 erneut beim 3D-Druck ein
Laut seiner Vorstandsvorsitzenden will der Druckerhersteller mit einer "neuen Technologie" im 3D-Druck auf den Markt gehen.
- Tim Gerber
Druckerhersteller Hewlett-Packard will Mitte kommenden Jahres einen weiteren Versuch wagen, auf dem Markt für 3D-Drucker Fuß zu fassen. Das Unternehmen bestätigte entsprechende Berichte, wollte sich zu den Details aber nicht weiter äußern. Demnach hat die Vorstandsvorsitzende des Konzerns, Meg Whitman, auf einem Forum in Bangkok geäußert, man sei von der Technik des 3D-Druckes begeistert und es sei einen natürliche Folge, dass HP auch bei diesem Geschäft dabei ist und eine führende Rolle beansprucht.
"3D-Druck ist in den Kinderschuhen. Es ist eine große Chance, und wir wollen sie nutzen." Man werde Mitte des kommenden Jahres "etwas" vorstellen, so die HP-Chefin. Es wird aber wohl keine Heimgeräte von HP geben. Offenbar schweben Whitman Geräte für 3D-Druckdienstleister vor. Dabei haben HP-Entwickler offenbar vor allem die Druckgeschwindigkeit im Blick. Der Druck einer Flasche könne acht bis zehn Stunden dauern. Laut Whitman sei das sehr interessant, aber langwierig "wie das Zusehen bei der Eisschmelze". Niedrigere Kosten seien stünden ebenfalls auf der HP-Agenda.
Weitere Details wollte das Unternehmen nicht nennen, Whitman deutete lediglich an, dass es eine "neue Technologie" sein werde. US-Medien berichten, dass HP im Rahmens seines Forschungsprojektes RAGNAROK (Research on Advancing Glass & Non-organic Applications to Recreate Objects & Kinetics) im Jahr 2012, Glas als potenzielles Material für den 3D-Druck untersucht habe. In einem HP-Papier sei dazu ausgeführt, dass Glas leicht zu recyceln, umweltfreundlich und billig sei, aber edel aussehe. Es sei angenehm zu berühren und so alltäglich, dass die Kunden nicht von seiner Zerbrechlichkeit enttäuscht würden. Das Drucken von transparentem Glas wäre eine Herausforderung für aktuelle 3D-Drucker und HP habe das erforscht und hätte verschiedene Möglichkeiten, mit Glas zu drucken.
Whitman erwartet jedoch nicht, dass 3D-Druck schnell ein großes Geschäft werde. So ein Geschäft nehme zunächst Fahrt auf, plätschere dann eine Weile vor sich hin, gewinne zunehmend an Schwung bis ein Punkt erreicht sei, wo es richtig in Schwung kommt. Whitman meint, dass dieser Punkt beim 3D-Druck in zirka drei Jahren erreicht werde.
Allerdings hatte sich HP bereits unter einem Vorgänger im Geschäft mit 3D-Druckern versucht. Im April 2010 stellte das Unternehmen auf der Hannover Messe einen Designjet 3D für etwa 15.000 Euro und einen 3D Color für knapp 20.000 Euro vor. Die Geräte waren in Kooperation mit Stratasys entwickelt worden, einem führenden 3D-Druckerhersteller und Eigentümer von MakerBot. Die Kooperation wurde 2012 mangels Erfolg allerdings wieder eingestellt. (tig)