Wikileaks verlangt Spende für Zugriff auf Stratfor-Mails

Die Whistleblower-Plattform verlangt Geld dafür, E-Mails des Sicherheitsunternehmens Stratfor einzusehen. Das stößt bei Anonymous auf Unmut.

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Wikileaks hat vor den Zugriff auf die Stratfor-Mails die Bitte um eine Spende geschaltet, die nicht einfach weggeklickt werden kann. Will der Nutzer auf eines der Dokumente zugreifen, wird ein Video eingeblendet, in dem Wikileaks-Gründer Julian Assange mit Blick auf die anstehenden US-Präsidentschaftswahlen um finanzielle Unterstützung bittet. Auf der Seite gibt es keine Möglichkeit, den Spendenaufruf zu umgehen. Ist jedoch im Browser Javascript deaktiviert, wird er nicht angezeigt und der Zugriff funktioniert.

Der Spendenaufruf von Julian Assange

(Bild: Screenshot)

Ende Februar 2012 hatte Wikileaks Millionen E-Mails des privaten Geheimdiensts Stratfor als "The Global Intelligence Files" veröffentlicht. Erbeutet worden waren sie Ende 2011 bei einem Hackerangriff, zu dem sich das lose Kollektiv Anonymous bekannte. Aus diesem kam nun auch deutliche Kritik an der Paywall von Wikileaks. Über Twitter verkündeten Mitglieder des Kollektivs, dass sie von Wikileaks erwarten, einen Zugriff auf die Daten auch ohne Spende zu ermöglichen. Zwischenzeitlich zeigten sie sich bereits erleichtert darüber, dass der Spendenaufruf entfernt worden sei, aber derzeit wird er immer wieder angezeigt.

Über Twitter erklärte Wikileaks wiederum, ein solcher Spendenaufruf sei keine Paywall. Dazu wird auf die Spendenseite der Plattform verwiesen, auf der jedoch auch nur verschiedene Möglichkeiten erläutert werden, wie Unterstützer der Organisation Geld zukommen lassen können. (mho)