Windenergie an Land: 331 neue Windenergieanlagen im ersten Halbjahr

In diesem Jahr kamen in Deutschland an Land netto 1325 MW Leistung hinzu, die von Windrädern produziert wurden. Den beteiligten Verbänden ist das zu wenig.

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Windräder in der Hemelinger Marsch in Bremen.

(Bild: heise online / anw)

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Im ersten Halbjahr 2023 ist die Zahl der in Deutschland an Land installierten Windenergieanlagen brutto um 331 gewachsen, insgesamt gibt es in Deutschland nun 28.517 Windkraftanlagen. Zusammen erzeugen sie eine Leistung von 59.343 MW, die neu hinzugekommenen Anlagen machen 1565 MW aus. Das geht aus einer Auswertung des Beratungshauses Deutschen WindGuard im Auftrag von des Bundesverbands Windenergie (BWE) und des Energieanlagenbauverbands VDMA Power Systems hervor. Stilllegungen und Repowering von Anlagen berücksichtigt, wuchs der Bestand netto um 133 Anlagen, die zusammen 1325 MW produzieren.

Damit betrage der Ausbau der Windenergie an Land 65 Prozent dessen, was im gesamten vergangenen Jahr an Anlagen gebaut wurde, geht aus einer BWE-Mitteilung hervor. 2022 wurden in Deutschland insgesamt 551 Windenergieanlagen an Land mit 2043 MW installiert.

Die Prognose der Verbände, in diesem Jahr 2,7 bis 3,2 GW hinzuzubauen, bleibe mit diesen Zahlen erreichbar. "Allerdings bleibt der Zubau hinter den Erfordernissen für die sichere Erreichung eines Ausbauziels von 115 GW im Jahr 2030 zurück", heißt es in der Mitteilung. Auch die deutlich steigenden Genehmigungszahlen reichten bei Weitem noch nicht aus, um den Ausbaupfad von jährlich 10 GW ab 2025 zu schaffen.

Die auf Betreiben des Bundeswirtschaftsministeriums beschlossenen Schritte für den Ausbau der Windenergie müsse auch von anderen Ressorts wie dem Verkehrsministerium, von Landesministerien und von Behörden vor Ort unterstützt werden, fordern die Verbände. Als "größte Zubauhürden" macht Dennis Rendschmidt, Geschäftsführer VDMA Power Systems, "langwierige Planungs- und Genehmigungsverfahren sowie der Mangel an verfügbaren Flächen" aus.

Ein wichtiger Hebel, um die Ausbauziele zu erreichen, sei der Ersatz von Windenergieanlagen, die ihr Lebensende erreicht haben, das sogenannte Repowering. Moderne Anlagen würden Strom effizienter erzeugen, die Kosten senken und die Akzeptanz der Windenergie unterstützen. Das Potenzial liegt bei rund 13.600 Anlagen mit einer Leistung von mehr als 18 GW bis Ende 2028. Für solche Projekte müssten die Genehmigungsverfahren beschleunigt werden, meint BEW-Präsidentin Bärbel Heidebroek.

(anw)