Windows 8.1 stellt sich auf 3D-Druck ein
Microsoft hat in die Preview von Windows 8.1 ein Treibermodell für die Zukunft eingebaut: Es soll Apps erleichtern, Daten an 3D-Produktionsmaschinen wie 3D-Drucker weiterzuleiten.
Offenbar rechnet Microsoft fest damit, dass der Windows-Nutzer der Zukunft einen 3D-Drucker, einen Lasercutter oder gar eine CNC-Fräse auf seinem Schreibtisch stehen hat – die Vorabversion von Windows 8.1 soll dafür bereits gerüstet sein. Sie bringt laut Microsoft ein Treibermodell für 3D-Fertigungsmaschinen mit, unterstützt gerätespezifische Apps, soll sich – wie beim konventionellen 2D-Druck auf Papier – ums Spooling und die Verwaltung der Warteschlange für Produktionsjobs kümmern und ein API für die Übergabe solcher Jobs bieten. Wie das konkret aussehen kann, zeigt der Code eines 3D Printing Sample in C++; ein Demo-Video zeigt, wie 3D-Daten mit einer Kinect eingefangen und an einen Drucker weitergeleitet werden.
Dass verbreitete 3D-Drucker bald per Plug & Play mit Windows zusammenspielen sollen, klingt zwar toll, ist aber eigentlich nicht irrsinnig aufregend – schon jetzt bringt man viele dieser Maschinen ebenso einfach zum Laufen wie ein USB-Headset oder eine Webcam. In der Regel braucht man ohnehin zusätzlich eine Steuersoftware wie netfabb, MakerWare, ReplicatorG oder Repetier, die die 3D-Vorlage in die passenden Werkzeugbahndateien für den konkreten Drucker verwandelt. Diese Daten wandern dann in der Regel über proprietäre Treiber und ein USB-Kabel zur Maschine oder man überträgt sie auf einer SD-Karte.
Für diesen Übertragungsschritt möchte Microsoft jetzt eine einheitliche Struktur schaffen. Davon könnten Programmierer profitieren, die aus ihren Windows-8.1-Apps die Brücke zu beliebigen 3D-Druckern oder anderen Produktionsmaschinen schlagen wollen, ohne die Daten für jeden Maschinentyp einzeln aufbereiten zu wollen. Es bleibt allerdings die Frage, inwieweit sich die 3D-Druckerhersteller dieses Angebots annehmen werden. Viele unterstützen neben Windows auch noch Linux und Mac OS X und dürften daher daran interessiert sein, ihre Software so plattformübergreifend wie möglich zu entwickeln. (pek)