Windows Phone: Microsoft hofft auf Schwellenländer

In Schwellenländern wie Indien versucht Microsoft, neue Kunden für seine Smartphones zu begeistern. Dort haben Underdogs wie Windows Phone besseren Chancen darauf, sich gegenüber etablierten Marken zu behaupten.

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Windows Phones

(Bild: Microsoft India)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Gerald Himmelein

Der Smartphone-Markt ist relativ stabil auf etablierte Größen verteilt: Einer Gartner-Studie zufolge läuft Android auf 81 Prozent der weltweit verkauften Geräte, iOS auf 15 Prozent. Windows Phone kommt der Studie zufolge gerade mal auf 3 Prozent. In Europa, Japan und USA wird Microsofts Mobilbetriebssystem kurzfristig keine großen Wachstumschancen eingeräumt.

Anders sieht das in Schwellenländern wie China und Indien aus: Dort konkurrieren nationale Unternehmen erfolgreich mit den großen Smartphone-Herstellern. In Deutschland mögen Xiaomi und Micromax wenig bekannt sein, in China respektive Indien dominieren sie hingegen den Markt. Micromax gelang es innerhalb von wenigen Jahren, sich am indischen Markt an Samsung vorbei zu etablieren.

Einem Bericht im Wall Street Journal zufolge versucht Microsoft die weniger gefestigten Marktverhältnisse in den Schwellenländern zu nutzen, um Marktanteile im mobilen Sektor zu gewinnen. Die IT-Beratungsfirma Counterpoint Research sieht hier durchaus erste Erfolge: Im letzten Quartal konnte Microsoft seinen Marktanteil in Indien von 3,6 Prozent auf (4. Quartal 2014) auf 4,5  Prozent ausbauen.

In Indien genießt der Markenname Nokia einen guten Ruf; auch hat das Unternehmen dort stabile Vertriebskanäle. Günstige Geräte wie das Dual-SIM-Smartphone Lumia 430 sind direkt auf den dortigen Markt zugeschnitten; motivierende Werbung und Rabattaktionen locken Umsteiger an.

Auch in Indien wirbt Microsoft mit dem Hashtag #MakeItHappen.

(Bild: Microsoft India)

Mit dem Start von Windows 10 Mobile will Microsoft in Indien auch neue High-End-Geräte einführen, die den Marktanteil auch in diesem Segment ausbauen sollen. Derweil werden die bisherigen Nokia Stores zu Microsoft Stores. Sie sollen dann auch andere Produkte des Herstellers verkaufen, etwa die Spielekonsole Xbox One.

Neil Shah, ein Berater von Counterpoint Research, sieht in dieser Strategie die letzte Möglichkeit, mit Windows-Phones überhaupt noch auf einen grünen Zweig zu kommen. Dem Wall Street Journal sagte Shah mit aller Härte: "Für Microsoft sind Schwellenmärkte momentan die einzige Rettung" ("Emerging markets are the only savior for Microsoft right now"). Wenn die Windows-Smartphones dort nicht zünden, wird es auch sonst nirgends klappen. (ghi)