Windows-Update-Vorschau: Uhr mit Sekundenanzeige und Multi-App-Kioskmodus

Microsoft liefert die Update-Vorschau für Windows 11 22H2 aus. Sie bringt die angekündigten Komfortfunktionen des Moments-3 genannten Feature-Updates mit.

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Ein Finger zeigt auf den Windows-11-Startbildschirm.

(Bild: mundissima/Shutterstock.com)

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Microsoft liefert ab sofort die optionale Update-Vorschau für Windows 11 22H2 aus. Darin sind die Funktionen enthalten und aktivierbar, die für das Moments-3-Update für Windows 11 angekündigt waren. Sollten keine Probleme auftreten, kommen sie auch als Bestandteil des Juli-Patchdays mitsamt der Sicherheitsaktualisierungen auf den Rechner.

Die optionale Windows-Update-Vorschau steht inzwischen in den Windows-Einstellungen bereit.

(Bild: Screenshot / dmk)

Das Update kündigt Microsoft in einem Artikel mit der Nummer KB5027303 an. Es hievt Windows auf den Versionsstand 22621.1928.

Schon Mitte Mai hatte Microsoft das dritte Funktionsupdate für Windows 11 22H2, das das Unternehmen auch Moments 3 nennt, an Windows-Insider-Update-Kanäle verteilt. Die hervorstechendsten neuen Funktionen sind sicherlich die Live-Untertitel auf Deutsch, die Windows 11 zu jeder Audioquelle anzeigen kann. Oder die aktivierbare Anzeige von Sekunden in der Taskleisten-Uhr, was aber den Stromverbrauch erhöhen soll – Messwerte oder Schätzungen dazu bleibt Microsoft dazu aber schuldig.

Die Sekundenanzeige ließ sich mit einem kleinen Registry-Hack bereits zwischenzeitlich aktivieren, Microsoft hatte das Feature dann aber kommentarlos in jüngster Vergangenheit wieder abgedreht. Jetzt zieht dafür aber eine komfortabel zugreifbare Option in die Windows-Einstellungen ein. Unter "Personalisierung" – "Taskleiste" ist die Funktion weiter unten unter dem "Verhalten der Taskleiste" zu finden.

Endlich liefert Microsoft die Einstellung "Sekunden in Taskleiste anzeigen" aus, die die Funktion aktiviert und zwischenzeitlich funktionierende Registry-Frickeleien unnötig macht.

(Bild: Screenshot / dmk)

Auch die weiteren angekündigten Funktionen kommen damit jetzt bei allen interessierten Nutzern von Windows 11 mit dem 2022-Update an. Microsoft findet etwa die Benachrichtigungen zum in Windows angemeldeten Microsoft-Konto wichtig, ebenso das vereinfachte Teilen von lokalen Dateien im Datei-Explorer mit Outlook-Kontakten – es gibt jetzt eine Option, Dateien schnell an sich selbst zu mailen.

Die Live-Untertitel lassen sich mit der Tastenkombination Strg + Windows-Taste und L aktivieren. Weitere unterstützte Sprachen lassen sich in den Windows-Einstellungen unter "Zeit und Sprache" – "Sprache und Region" herunterladen. Wenn eine Verbindung mit einem Windows bekannten VPN-Profil erkannt wird, zeigt das Netzwerk-Icon ein zusätzliches kleines Schild an. Eine praktische Funktion bleibt vorerst englischsprachigen Windows-Installationen vorbehalten, eine Schaltfläche zum Kopieren von Zwei-Faktor-Authentifzierungscodes.

Für IT-Verantwortliche dürfte der Multi-App-Kioskmodus spannend sein. Administratoren können angeben, welche Anwendungen auf einem Gerät starten dürfen. Damit lassen sich zudem bestimmte Funktionen und der Zugriff auf Einstellungen blockieren, ausgenommen etwa für WLAN oder Bildschirmhelligkeit. Die Einstellungen lassen sich auch für einzelne Nutzer auf einer Maschine individuell anpassen. Eine Anleitung zur Konfiguration des Multi-App-Kioskmodus stellt Microsoft ebenfalls bereit.

Entwickler freuen sich über die Funktion Live Kernel Memory Dump (LKD) im Taskmanager. Damit können sie Daten für die Fehlersuche sammeln, während das Betriebssystem weiterläuft.

Für Laptops oder 2-in-1-Geräte soll die inhaltsabhängige Helligkeitskontrolle (Content Adaptive Brightness Control, CABC) Bildschirmbereiche abhängig vom Inhalt abdimmen. Dabei versucht Windows, ein Gleichgewicht zwischen Stromsparen und einer guten optischen Erfahrung zu treffen. Die Funktion lässt sich an- und abschalten oder lediglich für den Akkubetrieb aktivieren.

USB4-Hubs erhalten eine eigene Einstellungsseite. Anwesenheitssensoren bekommen Einstellungen für die Privatsphäre. So lässt sich auswählen, welche Apps darauf Zugriff erhalten dürfen.

Weitere Details und eine umfassende Auflistung aller Änderungen finden sich in Microsofts KB-Artikel. Wer die Funktion zum automatischen zeitnahen Installieren von nicht sicherheitsrelevanten Windows-Updates nicht aktiviert hat, findet das Update-Angebot in den Windows-Einstellungen unter WIndows Update. Auf zwei sehr performanten Systemen mit starken Prozessoren, viel Speicher und schnellen SSDs gab Microsoft die geschätzte Installationsdauer mit sechs Minuten an, was vergleichsweise lang ist. Die Geräte waren jedoch bereits nach zwei Minuten wieder einsatzfähig.

Wer nicht für Microsoft testen mag, kann sich einfach zurücklehnen und abwarten. Die stabilen Funktionen sollten ab dem 11. Juli zum regulären Microsoft Patchday automatisch mit den dann anstehenden Sicherheitsupdates zusammen auf dem Rechner landen.

(dmk)