Windows XP lässt Java missen

Microsoft will Windows XP ohne integrierte UnterstĂĽtzung fĂĽr Suns Programmiersprache Java ausliefern.

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Von
  • Peter Siering

Der schon geraume Zeit anhaltende Disput zwischen Sun und Microsoft um die Programmiersprache Java dürfte mit Windows XP in eine neue Runde gehen: Microsoft will angeblich Java nicht mehr mit dem gemeinsamen Nachfolger von Windows 9x/ME und NT/2000 liefern, sondern es allenfalls separat zum Download zur Verfügung stellen. Die Motivation dahinter ist klar: Windows XP dient dem Software-Riesen als Wegbereiter für seine eigenen .NET-Pläne, in denen Web-Dienste, eine gemeinsame Laufzeitbibliothek für verschiedene Sprachen und plattformunabhängige Sprachen, vor allem Microsofts C#, eine wichtige Rolle spielen sollen – für Suns Java ist da natürlich kein Platz.

Merkwürdig sind indes die Argumente, die auf Seiten Microsofts dazu aufs Tapet gebracht werden, denn der Software-Konzern bezieht sich keineswegs auf die Einigung im Lizenzstreit mit Sun. Gegenüber dem Wall Street Journal begründete der für Sicherheit zuständige Microsoft-Produktmanager Scott Culp die Ausgrenzung Javas mit generell verschärften Ansprüchen an die Sicherheitseinstellungen, die auch Microsoft-Produkte betreffe. Aus Java-Kreisen dürfte sich Microsoft dafür einige Kritik einfangen: Im Gegensatz zu Microsofts Skript-Sprachen, die als Einfallstor für Viren, Würmer und Trojanische Pferde gelten, bringt Java ein weitgehend geschlossenes Sicherheitsmodell (Sandbox) mit. (ps)