Windows XP lässt Java missen
Microsoft will Windows XP ohne integrierte UnterstĂĽtzung fĂĽr Suns Programmiersprache Java ausliefern.
Der schon geraume Zeit anhaltende Disput zwischen Sun und Microsoft um die Programmiersprache Java dürfte mit Windows XP in eine neue Runde gehen: Microsoft will angeblich Java nicht mehr mit dem gemeinsamen Nachfolger von Windows 9x/ME und NT/2000 liefern, sondern es allenfalls separat zum Download zur Verfügung stellen. Die Motivation dahinter ist klar: Windows XP dient dem Software-Riesen als Wegbereiter für seine eigenen .NET-Pläne, in denen Web-Dienste, eine gemeinsame Laufzeitbibliothek für verschiedene Sprachen und plattformunabhängige Sprachen, vor allem Microsofts C#, eine wichtige Rolle spielen sollen – für Suns Java ist da natürlich kein Platz.
Merkwürdig sind indes die Argumente, die auf Seiten Microsofts dazu aufs Tapet gebracht werden, denn der Software-Konzern bezieht sich keineswegs auf die Einigung im Lizenzstreit mit Sun. Gegenüber dem Wall Street Journal begründete der für Sicherheit zuständige Microsoft-Produktmanager Scott Culp die Ausgrenzung Javas mit generell verschärften Ansprüchen an die Sicherheitseinstellungen, die auch Microsoft-Produkte betreffe. Aus Java-Kreisen dürfte sich Microsoft dafür einige Kritik einfangen: Im Gegensatz zu Microsofts Skript-Sprachen, die als Einfallstor für Viren, Würmer und Trojanische Pferde gelten, bringt Java ein weitgehend geschlossenes Sicherheitsmodell (Sandbox) mit. (ps)