Windows in China: Viel Rauch um nichts

Massive Dementis hat ein Zeitungsartikel ausgelöst, nach dem die chinesische Regierung den Einsatz von Windows 2000 in Behörden verbieten wolle.

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Von
  • Oliver Diedrich

Berichte, nach denen die Regierung der Volksrepublik China den Einsatz von Windows 2000 in Behörden verbieten will, lösten massive Dementis aus. Es handele sich um ein völlig haltloses Gerücht, erklärte Michael Rawding, bei Microsoft für den chinesischen Markt zuständig. Die Beziehungen zur chinesischen Regierung seien sehr gut; Windows NT werde in großem Umfang in chinesischen Behörden eingesetzt.

Die Leiterin der Abteilung für Elektronik und EDV-Produkte des chinesischen Ministeriums für die Informationsindustrie betonte, ihr Büro habe niemals einen Windows-2000-Bann ausgesprochen. Ein Sprecher des Ministeriums erklärte, ein solcher Bann sei "in der nächsten Zeit nicht sehr wahrscheinlich"; allerdings fördere die Regierung den Kauf einheimischer Software.

An einer Linux-Variante mit dem Namen Red Flag Linux wird allerdings tatsächlich im Auftrag des chinesischen Staates gearbeitet. Die Behörden zeigten ein starkes Interesse daran, Windows durch Linux abzulösen, hieß es aus der Entwicklergruppe. Der Vize-Direktor für Software-Forschung an der chinesischen Akademie der Wissenschaften äußerte zudem starke Sicherheitsbedenken gegen Windows: Nach seiner Aussage sollen sowohl Windows 98 als auch Windows 2000 Hintertüren enthalten, durch die Microsoft auf Rechner zugreifen könne, die mit dem Internet verbunden sind. Eine Microsoft-Sprecherin erklärte dazu, diese Aussage sei "völlig falsch". (odi)