Winklevoss-Zwillinge wollen Bitcoin-Börse gründen

Sicher, reguliert und praktisch für große wie kleine Investoren: Das soll die Bitcoin-Börse Gemini werden, das neue Projekt der Winklevoss-Zwillinge.

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Bitcoins

(Bild: dpa, bitcoin.org)

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Die Winklevoss-Brüder planen, in den USA eine staatliche regulierte Bitcoin-Börse zu gründen. Der Handelsplatz soll in New York beheimatet sein und den Namen Gemini tragen. Dabei sollen sowohl institutionelle wie auch private Investoren zum Zuge kommen. Ein Datum für den Start des Betriebs ist noch nicht bekannt. Man wolle zeitgleich zur Genehmigung der New Yorker Finanzaufsicht an den Start gehen, erklären die Brüder einem Bericht der New York Times zufolge. Demnach finanzieren Tyler und Cameron Winklevoss die Börse auch komplett selbst.

Laut Blogeintrag auf der Gemini-Seite arbeitet inzwischen ein vierzehnköpfiges Team, die Zwillingsbrüder inbegriffen, am Aufbau der Börseninfrastruktur. Dabei betonen die Brüder die hohe Expertise ihres Teams – so habe man etwa für die Handelssoftware einen Entwickler vom Hedge-Fonds Two Sigma angeworben. Eine Partnerschaft mit einem nicht namentlich genannten New Yorker Bankhaus sei bereits geschlossen. Dollar-Guthaben auf den Nutzerkonten sollen dank dieser Partnerschaft über den US-Einlagenfonds FDIC geschützt sein.

Bereits im Sommer 2013 hatten die Winklevoss-Brüder mit ihren Plänen für einen Bitcoin-Fonds von sich reden gemacht. Die Anteile des Fonds (ETF) sollen an der US-Börse NASDAQ handelbar und mit Bitcoins unterlegt sein. Ziel ist es, die allgemeine Preisentwicklung der Kryptowährung nachzuzeichnen. Eine Genehmigung der US-Börsenaufsicht SEC steht nach wie vor aus.

Ebenfalls haben die umtriebigen Zwillinge einen eigenen Bitcoin-Preis-Index namens Winkdex ins Leben gerufen. Die Winklevoss-Brüder gaben sich erstmal im April 2013 als Investoren in Sachen Bitcoin zu erkennen, wobei gemutmaßt wurde, dass sie zu diesem Zeitpunkt rund ein Prozent der Coins in Umlauf hielten.

Ein wenig gutes Händchen hatten sie bei ihrem Investment in die inzwischen geschlossene Bitcoin-Börse Bitinstant: Deren Betreiber Charlie Shrem wurde Ende vergangenen Jahres zu zwei Jahren Haft verurteilt, weil er anonymen Bitcoinkauf auf dem Drogenmarktplatz Silk Road unterstützt hatte. Bei seiner Verhaftung hatten die Brüder erklärt, nur passive Investoren gewesen zu sein. "Dieses Mal setzen wir auf uns selbst“, sagte nun Tyler Winklevoss der New York Times.

Die Zwillinge sind vor allem durch ihren jahrelangen Rechtsstreit mit Facebook-Gründer Mark Zuckerberg bekannt geworden. Sie warfen Zuckerberg vor, ihre Idee für ein soziales Netzwerk gestohlen zu haben. Der Streit wurde mit einem Vergleich beigelegt, der den Brüdern rund 65 Millionen US-Dollar einbrachte. (axk)