"Wir lieben PC-Spiele": Microsoft will im Store weniger Umsatz einbehalten

Nach Epic will nun auch Microsoft nur noch 12 Prozent des Verkaufspreises von Spielen im Microsoft Store einbehalten. Das gilt aber nicht für die XBox.

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(Bild: Microsoft)

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Nach Epic Games zieht nun Microsoft nach und will bei Spielen im Microsoft Store ab August nur noch 12 und nicht mehr 30 Prozent des Umsatzes einbehalten. Für die Entwickler und Entwicklerinnen bleiben damit nicht mehr 70, sondern 88 Prozent des Kaufpreises. Das teilte die für Computerspiele zuständige Konzernabteilung Xbox Game Studios am Donnerstag mit und könnte damit vor allem unabhängige Studios im Blick haben.

Schon seit geraumer Zeit macht Epic Games mit verschiedenen Aktionen auf jenen Anteil aufmerksam, den Plattformbetreiber – nicht nur beim Verkauf von Spielen – für sich selbst einbehalten. Bei PC-Spielen geht es dabei gegen den Marktführer Steam, auf Mobilgeräten gegen Apple und Google.

In einem ausführlichen Blogeintrag begründet Sarah Bond den Schritt mit der Liebe ihres Konzerns für PC-Spiele und PC-Entwickler:innen: "Hier bei Microsoft sind wir PC-Spieler:innen." Dabei hat der Konzern mit der XBox eine erfolgreiche Spielekonsole im Portfolio. Doch die fällt wohl unter den Tisch, weil die veränderte Verteilung der Umsätze nur für den Microsoft Store unter Windows kommen soll, nicht für den Store auf der XBox.

Zu dieser ungleichen Herangehensweise gibt es in den langen Stellungnahmen keine Information. Auf dem PC könnte Valve mit seiner Plattform Steam nun unter größeren Zugzwang geraten, seine Preisstruktur ebenfalls anzupassen. Der Konzern behält anfangs 30 Prozent der Einnahmen und bei höheren Umsätzen 25 beziehungsweise 20 Prozent.

Welchen Teil der Verkaufspreise von den Inhalten Plattformbetreiber einbehalten, wird seit Monaten vor allem von Epic Games immer wieder in die öffentliche Debatte gebracht. Dabei ist das Thema für die Spieler:innen weniger interessant als für Entwickler:innen. Bei denen wirbt Epic für seinen Epic Games Store damit, dass sie einen deutlich größeren Teil des Verkaufspreises bekommen. Spieler:innen will das Unternehmen derweil mit allwöchentlichen Gratisangeboten eigentlich kostenpflichtiger Titel locken. Auf den Mobilgeräten nutzt Epic die Popularität des hauseigenen Spiels Fortnite, um gegen die 30 Prozent Umsatzbeteiligung von Apple und Google anzugehen. Der Streit wird nun vor Gericht ausgetragen. Zumindest auf dem PC hat Epic mit Microsoft nun einen Mitstreiter.

(mho)