Wirbel um 3D-Puppe Poser

Der Hersteller des 3D-Werkzeugs Poser strukturiert um und hat sich dabei von zwei führenden Entwicklern getrennt. Dennoch geht die Entwicklung weiter -- Befürchtungen über die Einstellung des Produkts scheinen unbegründet.

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Von
  • Gerald Himmelein

Eine Pressemitteilung im US-amerikanischen 3D-Forum "Renderosity" sorgt für Wirbel: Demnach hat sich Poser-Hersteller Curious Labs aufgrund von Umstrukturierungen von zwei führenden Entwicklern getrennt, Steve Cooper und Larry Weinberg. Wilde Spekulationen über die Einstellung des Produkts weist der Hersteller aber weit von sich.

Poser ist ein Programm, um 3D-Figuren zu gestalten, in Pose zu werfen und zu rendern. Poser-Figuren werden unter anderem in der Filmindustrie für 3D-Visualisierungen eingesetzt und finden sich auch in Grafiken von Zeitschriften wie c't, Focus und Spiegel. Das Produkt hat sich in den letzten Jahren von seinen bescheidenen Anfängen als einfache Software-Gliederpuppe zu einem ausgewachsenen Werkzeug für Character Animation gemausert. Die aktuelle Version 5 unterstützt unter anderem dynamische Kleidungsstücke und natürlich wirkende Haare -- zu einem Bruchteil des Preises, den 3D-Grafiker sonst für derartige Funktionen auf den Tisch legen müssen.

Ein führender Mitarbeiter der deutschen Konzernmutter von Curious Labs, Egisys, bestätigte die Echtheit der Mitteilung. Egisys legt aber Wert auf die Feststellung, dass beide Entwickler dem Unternehmen weiterhin als Berater zur Verfügung stehen und sich somit weiter an der Poser-Entwicklung beteiligen werden. Cooper und Weinberg gelten als die "Väter" des Produkts.

Derzeit ist von Poser 5 nur eine englischsprachige Windows-Version verfügbar, doch Egisys zufolge ist die deutsche Lokalisierung in vollem Gange. Parallel dazu wird an einer Version für Mac OS X gearbeitet. Laut einem Statement von Curious Labs auf Renderosity arbeitet das verbleibende Team in den USA bereits an Plug-ins für Poser 5 und einem dritten Service Pack, das die noch ausstehenden Probleme mit der Software beseitigen soll.

Derweil kocht die Gerüchteküche um den vor wenigen Wochen angekündigten Poser-Konkurrenten "DAZ Studio" von DAZ Productions, dem Hauptlieferant von Poser-Modellen. Über den Funktionsumfang des Newcomers ist noch wenig bekannt, doch soll das Programm gleichzeitig für Windows, Mac OS X und Linux erscheinen -- und zudem noch "Open Source" sein. Damit scheint DAZ externe Entwickler zur Mitarbeit motivieren zu wollen. (ghi)