Wirtschaftsminister: Deutschland boomt durch "Neue Ökonomie"

In Deutschland wird sich nach Einschätzung von Wirtschaftsminister Werner Müller wie in den USA mittelfristig eine "Neue Ökonomie" mit einer langanhaltenden Aufschwungphase entwickeln.

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  • dpa

In Deutschland wird sich nach Einschätzung von Wirtschaftsminister Werner Müller wie in den USA mittelfristig eine "Neue Ökonomie" mit einer langanhaltenden Aufschwungphase entwickeln. In seinem Wirtschaftsbericht 2000 stelle der parteilose Minister einen deutlichen Beschäftigungszuwachs und hohe Produktivitätsraten in Aussicht, berichtet der Spiegel. Müller werde den Bericht in der nächsten Woche vorstellen.

Bis 2010 würden, angetrieben durch die Unternehmen rund um das Internet, allein in der Informations- und Kommunikationsindustrie 750.000 neue Arbeitsplätze entstehen. Schon in diesem Jahr könne sich die Zahl der Beschäftigten, die in Betrieben des Neuen Markts arbeiten, um 80.000 erhöhen und damit fast verdoppeln. Dienste- und Programmanbieter für das Internet, die noch nicht an der Wachstumsbörse gehandelt würden, schafften noch einmal rund 60.000 neue Arbeitsplätze in diesem Jahr.

Nach Einschätzung des Münchner Unternehmensberaters Roland Berger werden viele Internet-Unternehmen scheitern oder übernommen werden. Dies gelte vor allem für Firmen, die "nur eine Idee kopieren und keinen echten Mehrwert für den Kunden schaffen", sagte Berger der Welt am Sonntag. Überleben würden dagegen Unternehmen, die schnell einen großen Marktanteil erobern, eine bekannte Marke aufbauen sowie ein innovatives Team und zuverlässige Kapitalgeber gewinnen. "The Winner takes it all, gilt im Internet mehr denn je", bekräftigte Berger.

Berger nannte es nicht bedenklich, wenn die Internet-Firmen große Verluste schreiben, solange Geschäftsmodell und Finanzierung stimmten. "Denn es werden Vorleistungen für Wachstum und Marktführerschaft erbracht, die über die Zeit zu saftigen Gewinnen führen, wenn das Angebot stimmt", sagte Berger der Zeitung. (dpa) / (jk)