Wirtschaftsministerium fördert Zentrum für Open Source

Mit rund einer Million Mark unterstützt das Wirtschaftsministerium die Einrichtung eines deutschen Kompetenzzentrums für Open-Source-Software.

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Von
  • Oliver Diedrich

Mit Fördermitteln von rund einer Million Mark unterstützt das Wirtschaftsministerium (BMWi) die Einrichtung eines deutschen Kompetenzzentrums für Open-Source-Software. BerliOS, so der Name des Zentrums, wird von der GMD FOKUS gestaltet. Neben dem BMWi gehören auch Unternehmen wie Hewlett-Packard, die Deutsche Telekom Innovationsgesellschaft (T-Nova) und die Linux Information Systems AG zu den Sponsoren.

BerliOS soll Open-Source-Entwickler, -Anbieter, -Anwender und -Dienstleister zusammenbringen. Vor allem kleine und mittlere Unternehmen und die öffentliche Verwaltung können sich hier über Open-Source-Lösungen informieren und ihren Bedarf anmelden. Entwickler finden eine Infrastruktur, um ihre Projekte zu verwalten und darzustellen. Über eine Börse für Open-Source-Software sollen Anwender und Entwickler zusammenfinden, um Lücken im Angebot an Open-Source-Software zu schließen. Für Anbieter von Software und Dienstleistungen im Open-Source-Umfeld bietet BerliOS eine "neutrale Plattform zur Selbstdarstellung".

Das BMWi, das BerliOS bereits im Mai dieses Jahres angekündigt hatte, versteht seine Förderung lediglich als Anschubfinanzierung. Mittelfristig soll sich das Projekt selbst tragen. Lutz Henckel von der GMD FOKUS hofft auf weitere Gelder von Sponsoren, aus Werbeeinnahmen sowie eventuell später aus Vermittlungsgebühren im Rahmen der OSS-Börse.

Mit seiner Unterstützung will das Wirtschaftsministerium zur weiteren Verbreitung von Open-Source-Software in Deutschland beitragen sowie "den Wettbewerb bei Betriebssystemen intensivieren" – auch wenn Linux nur ganz am Rande als Beispiel für den Erfolg von Open Source erwähnt ist. Die Vorteile von Open Source sieht das BMWi in höherem Vertrauen in die Software sowie mehr Sicherheit und der schnellen Beseitigung von Fehlern aufgrund des offenen Quellcodes. Außerdem sei Open Source in der Regel frei kopierbar und damit sehr preiswert, sodass der Anwender mehr Geld für Service, Schulungen und individuelle Anpassungen ausgeben kann. "Damit entstehen Arbeitsplätze in Dienstleistungsunternehmen vor Ort", meint das BMWi. (odi)