Wissensmanager Autonomy und Verity gehen zusammen

Der Wissensmanagement-Spezialist Autonomy hat seinen wohl bedeutendsten Mitbewerber Verity aufgekauft.

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Von
  • Hans-Peter Schüler

Der Wissensmanagement-Spezialist Autonomy hat seinen wohl bedeutendsten Mitbewerber Verity aufgekauft. Im Rahmen einer freundlichen Übernahme sollen Verity-Aktionäre 13,50 US-Dollar für jeden Anteil erhalten; das sind 30 Prozent Bonus gegenüber dem Börsenkurs vom 3. November. Nach dem 500-Millionen-Dollar-Deal soll Ex-Verity-Chef Anthony Bettencourt für die US-Niederlassung von Autonomy verantwortlich zeichnen.

Obwohl beide Unternehmen in der Vergangenheit um dieselben Großkunden – darunter die Betreiber von Callcentern und Regierungsbehörden wie das amerikanische Department of Homeland Security – konkurriert haben, liegen die Schwerpunkte ihres Know-how doch etwas verschieden. Verity stützt sich mit seiner Software besonders auf vorgefertigte Taxonomien, sortiert also die Dateien eines Informationsbestands in einen vorgegebenen Themenkatalog ein, in dem man die maßgeblichen Informationen später durch natürlichsprachliche Fragen wieder findet.

Autonomys Kernprodukt ist die Middleware IDOL, die eher einen Informations-Bringdienst darstellt als eine Suchmaschine und von sich aus passende Fundstellen aufzeigt, wenn man irgendeinen Datenstrom vorlegt – sei dies nun eine gerade bearbeitete Word-Datei oder ein live konvertierter Audiostrom etwa aus einem mitgeschnittenen Telefonat. Außerdem erzeugt die Autonomy-Software anhand erkannter Wörter ihre eigene, von Landessprachen unabhängige Taxonomie. Das Unternehmen hat in den vergangenen Jahren systematisch Know-how-Lieferanten wie den Videologging-Spezialisten Virage zugekauft und hält sich mit dieser Strategie nunmehr seit über sechs Jahren durchgehend in der Gewinnzone – keine Selbstverständlichkeit in einem IT-Bereich, der von eher unbekannten und kleinen Softwareschmieden dominiert wird. (hps)