Word macht dicht: Das Sterben der Ezines geht weiter

Eine Vielzahl von Ezines entstanden in den ersten Jahren des Web.

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Von
  • Florian Rötzer

Eine Vielzahl von Ezines entstanden in den ersten Jahren des Web. Man versprach sich Erfolg durch neue Inhalte und andere Darstellungsweisen, denn nicht der Printmarkt, sondern das Netz erschien als die Zukunft des Journalismus. Aber seitdem die Printmedien mehr und mehr mit eigenen Ausgaben ins Netz drängen und die Einkünfte durch Werbung weitaus geringer ausfielen als erwartet, müssen immer mehr Ezines ohne Verankerung in der "wirklichen" Welt dichtmachen, weil sie keinen Profit abwerfen und als Prestigeobjekte nicht mehr wichtig sind. Für Inhalte im Netz wollen die meisten Nutzer nichts bezahlen, und die Zeit der kostenlose Angebote geht mit den milliardenschweren Hoffnungen auf den elektronischen Markt zu Ende.

Jetzt hat es - neben einigen anderen wie dem AdaWeb - auch das bekannte Word erwischt. Der bisherige Sponsor Icon CTM, ein ISP aus New York, hat sich zurückgezogen. Andere versuchen, wie seit kurzem das von Microsoft getragene Slate, Gebühren zu erheben. Feed konnte nur überleben, weil es vor kurzem eine überraschende Finanzspritze erhielt. Auch die Web-Angebote von Wired kränkeln. Der künftige Erfolg oder Mißerfolg der neuen Politik von Slate gilt für viele als Indiz dafür, ob Ezines mit anspruchsvollerem Inhalt überhaupt im Netz kommerziell überlebensfähig sein können. 17000 haben, so Michael Kinsley von Slate, das renommierte Ezine bereits für eine Jahresgebühr von knapp 20 US-Dollar abonniert.

Mehr in Telepolis: Neues vom Club der toten Web-Sites und den Bericht von Howard Rheingold über das Scheitern seines mit Venture Capital finanzierten Web-Projekts Electric Mind. (fr)