World Solar Challenge: Niederländer stehen vor viertem Triumph in Folge

Nach fast dreitausend Kilometern quer über den australischen Kontinent hat das Nuon-Solar-Team der Technischen Universität Delft den Sieg fast sicher in der Tasche. Das beste deutsche Team liegt in der Challenge-Klasse auf Platz fünf.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Lässt der Konkurrenz keine Chance: Nuna IV von der Technischen Universität Delft

Nach fast dreitausend Kilometern quer über den australischen Kontinent ist das letzte Stück nicht mehr als ein Katzensprung: Weit vor allen anderen Teilnehmern hat das Nuon-Solar-Team der Technischen Universität Delft bereits am heutigen Donnerstag den letzten Kontrollpunkt der World Solar Challenge im südaustralischen Adelaide erreicht. Von Angel Vale bis zum Ziel auf dem Victoria Square in der Innenstadt Adelaides sind es nur noch etwas mehr als 30 Kilometer – und die werden morgen früh zur Triumphfahrt.

Der deutsche Solarmobil-Veteran Detlef Schmitz ist mit dem Eigenbau "HelioDet" unterwegs.

Zwar haben die Niederländer keine Chance mehr, den vor zwei Jahren von ihnen selbst aufgestellten Geschwindigkeitsrekord von rund 103 Kilometer pro Stunde zu knacken, aber mit dem vierten Triumph in Folge nach 2001, 2003 und 2005 ist ihnen ein Ehrenplatz in der Geschichte der World Solar Challenge sicher. Ingesamt 38 ausschließlich mit Solarenergie betriebene Fahrzeuge hatten sich am vergangenen Sonntag in Darwin, der Hauptstadt des Northern Territory, an den Start begeben, darunter auch zwei aus Deutschland.

Während die Fachhochschule Bochum in der Challenge-Klasse den Solar-Racer "SolarWorld No. 1" ins Rennen schickte, startete der Münchner Solarmobil-Veteran Detlef Schmitz in der Adventure-Klasse mit dem Eigenbau "HelioDet". In dieser Kategorie dürfen die Fahrzeuge bis zu acht Quadratmeter Solarzellen-Fläche für die Stromerzeugung nutzen und die Fahrer eine Liegeposition einnehmen. In der Challenge-Klasse ist die erlaubte Generatorfläche hingegen auf sechs Quadratmeter begrenzt, und der Fahrer muss ähnlich wie in einem normalen Pkw aufrecht sitzen.

Das bei weitem schönste Fahrzeug seiner Art - sagen zumindest die Schöpfer des "SolarWorld No. 1".

Die Bochumer haben derzeit rund 280 Kilometer Rückstand und befinden sich in der Nähe des vorletzten Kontrollpunkts Port Augusta. Nach einer Reifenpanne am SolarWorld No. 1 scheint nunmehr der fünfte Platz in der Gesamtwertung realistisch. Detlef Schmitz im HelioDet wird derzeit auf Platz 27 geführt (PDF-Datei) und übernachtet heute zwischen Alice Springs und Cadney. Die Bochumer, die mit Sieg-Ambitionen angereist waren, trösten sich unterdessen auf eigene Art: SolarWorld No. 1 sei jenseits aller Zweckmäßigkeit "das bei weitem schönste Fahrzeug seiner Art", heißt es in einer Presseerklärung. (pmz)