Mit USB4 und Wi-Fi 7: X870(E)-Mainboards für Ryzen 9000 sind da

Neue AM5-Mainboards bringen Wi-Fi 7 und USB4. Zudem bestätigt AMD einen 105-Watt-Modus für die günstigeren Ryzen-9000-CPUs.

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X870E Mainboards von Asus nebeneinander

Vier neue AM5-Mainboards von Asus.

(Bild: Asus)

Lesezeit: 4 Min.

AMDs Desktop-Prozessorreihe Ryzen 9000 benötigt keine neuen Mainboards. Wer einen modernen Funktionsumfang haben möchte, kann ab sofort aber trotzdem neue Modelle kaufen: Mainboards mit den Chipsätzen X870E und X870 sind jetzt verfügbar.

Technisch verwenden sie die gleichen Chipsätze wie die bisherigen X670(E)- und B650(E)-Mainboards, allerdings verschärft AMD die Vorgaben an die Hersteller. Alle 800er-Modelle müssen mit Zusatzchips für USB4 und Wi-Fi 7 erscheinen. Die Neulinge sind günstiger erhältlich als alte 600er-Mainboards mit USB4.

Undurchsichtig ist die Namensgebung allerdings: Während der X870E-Chipsatz die neue Speerspitze bildet, ist der X870 eigentlich ein umbenannter B650E. Er koppelt einen einzelnen sogenannten Promontory-21-Chip an den Prozessor. Alle X670(E)- und X870(E)-Platinen verwenden hingegen zwei Promontory 21 und haben damit unter anderem mehr schnelles USB und M.2-Steckplätze. X870-Preise sollte man folglich mit B650E-Mainboards vergleichen.

Los geht's derzeit ab gut 220 Euro, in Form des Asrock X870 Pro RS (ab 220,87 €). Das Modell hat zwar viele USB-Anschlüsse; die meisten aber nur mit USB 3.2 Gen 1 (5 Gbit/s, früher USB 3.0 genannt) und USB-2.0-Geschwindigkeit. Zwei Typ-C-Ports verstehen sich auf USB4. Zum Vergleich: Das günstigste 600er-Mainboard mit USB4 kostet 60 Euro mehr, Asrocks B650E Taichi Lite (ab 284 €).

Wer ein X870E-Mainboard sucht, muss mehr als 300 Euro ausgeben. Das aktuell günstigste Exemplar stammt von Gigabyte – das X870E Aorus Elite Wi-Fi 7 (ab 318,97 €). Die Ausstattung unterscheidet sich allerdings nicht allzu stark von den X870-Platinen (ohne E).

In den noch höheren Preisklassen jenseits der 400 Euro bekommt man viel mehr USB 3.2 Gen 2 (10 Gbit/s) zusätzlich zum 40-Gbit/s-USB und schnelleres Ethernet mit 5 oder 10 Gbit/s. Außerdem kommen Komfortfunktionen wie ein BIOS-Flash-Back hinzu, etwa bei MSIs MPG X870E Carbon Wi-Fi (ab 448,99 €). Das bisher teuerste Modell stammt von Asus – das ROG Crosshair X870E Hero (ab 648,70 €).

Die Preise dürften sich in den nächsten Tagen und Wochen einpendeln, wenn sich die Verfügbarkeit verbessert.

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Zusammen mit den 800er-Mainboards macht AMD zwei Änderungen offiziell: einen 105-Watt-Modus für den Achtkerner Ryzen 7 9700X und den Sechskerner Ryzen 5 9600X sowie BIOS-Updates, die bei den Ryzen 9 9950X und Ryzen 9 9900X die Latenz zwischen den Compute-Chiplets senken.

Standardmäßig laufen die günstigeren Ryzen-9000-Prozessoren mit einer TDP von 65 Watt, was in einer realen Maximal-Leistungsaufnahme von 88 Watt mündet. Mit einer 105-Watt-TDP dürfen sie bis zu 142 Watt aufnehmen. Das steigert die Performance um ein paar Prozent, allerdings deutlich zulasten der Effizienz. Laut AMD bleibt die Garantie mit dem 105-Watt-Modus erhalten. Die Option wandert als "configurable TDP" (cTDP) in die UEFI-Oberflächen der meisten AM5-Mainboards.

Die verringerte Latenz zwischen den Compute-Chiplets soll nur in wenigen Fällen einen Vorteil bringen. AMD nennt PC-Spiele, die viele CPU-Kerne nutzen, aber ohne sogenanntes Core-Parking. In diesen Fällen können Threads zwischen den beiden Chiplets hin- und herspringen. Konkret führt AMD "Metro" (genauen Teil nicht genannt), "Starfield" und "Borderlands 3" auf und zusätzlich den 3DMark-Benchmark Time Spy.

(mma)