XML-Miterfinder wird Android-Entwickler

Tim Bray war viele Jahre als Chef der Webentwicklungsthemen bei Sun tätig und steigt nun als sogenannter Developer Advocate bei Googles Android-Team ein. Die iPhone-Vision stellt Bray als "Disney-fizierten eingemauerten Garten dar, umgeben von streitbaren Anwälten".

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Von
  • Alexander Neumann

Tim Bray, seines Zeichens einer der Miterfinder von XML und maßgeblich an der Entwicklung des Atom-Syndizierungsformats beteiligt, hat sich Googles Android-Entwicklerteam angeschlossen. Bray war lange Jahre als Chef der Webentwicklungsthemen bei Sun tätig. Er hatte ein Angebot Oracles nach der Sun-Übernahme abgelehnt und Ende Februar seinen bisherigen Posten niedergelegt. Nun steigt der Entwickler als sogenannter Developer Advocate bei Google ein.

In seinem viel gelesenen Ongoing-Blog geht er auf die Beweggründe ein, sich fortan der Android-Entwicklung zu widmen. Darunter finden sich Androids entwicklerfreundliche Java-Basis, gute Programierschnittstellen, der Open-Source-Charakter des Smartphone-Betriebssystems und vor allem die Konkurrenzsituation mit Apple. Mit Letzterer setzt sich Bray ausführlich auseinander.

Insbesondere Apples Verteilungsmodell über den App Shop geht er scharf an. Die iPhone-Vision stellt Bray als "Disney-fizierten eingemauerten Garten dar, umgeben von streitbaren Anwälten". Anwendungsentwickler können ihre Programme nur unter Apples Willkür anbieten, erklärt Bray, und wären allein von Apples Entscheidungen abhängig. Dem Sachverhalt stellt er den Erfolg des Web gegenüber, den er an erster Stelle nicht der Technik geschuldet sieht, sondern der Tatsache, dass es sich dabei um die erste anbieterunabhängige Plattform handele. (ane)