XPress 2015: Layouten in 64-Bit

Der Publishing-Veteran Quark verspricht für seine Kreativ-Software spürbar gesteigerte Performance und neue Funktionen wie verifizierte PDF-X/4-Exporte, umbrechende Inline-Tabellen aus Excel und interaktive E-Books im EPUB-3.0-Standard.

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XPress 2015: Layouten in 64-Bit
Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Thomas Kaltschmidt

Quark hat seine Layout- und Publishingsoftware XPress 2015 (Version 11) für OS X und Windows veröffentlicht. In Version 10 wurde die Software gehörig modernisiert, entschlackt und auf dem Mac für das Cocoa-GUI-Framework umgeschrieben. Nun ist die Umwandlung von 32-Bit auf 64-Bit vollzogen. Dadurch kann die Software den gesamten Arbeitsspeicher nutzen und ist nicht mehr auf 4 Gbyte (beziehungsweise 3 GByte auf Windows) beschränkt. Das sorgt unter anderem für besseres Caching von Bildern und Grafiken. Zusammen mit der überarbeiteten Textengine, die alle CPU-Kerne ausreizt, soll das eine spürbare Performance-Steigerung bringen – und damit ein weithin kritisiertes Manko von XPress 10 beheben. Durch den Wechsel auf 64-Bit funktionieren alte 32-Bit-Erweiterungen (XTensions) allerdings nicht mehr, ein Update ist erforderlich. Viele Drittanbieter haben bereits angepasste Versionen angekündigt oder schon auf den Markt gebracht.

Mehr Kontrolle

Die aktualisierte Xenon-Grafikengine zeigt neben PDF, AI- und Pixel-Bildformaten nun auch EPS-Importe in der feinstmöglichen Darstellungsqualität an. Paletten lassen sich in Windows nun wie in OS X andocken, anwenderdefinierte Tastaturkürzel gibt es nur auf dem Mac. Zu den funktionalen Neuerungen zählen Fuß- und Endnoten, die sich auch aus einen Word-DOCX-Dokument importieren lassen. Inhaltsvariablen ermöglichen statische und dynamische Textbausteine, unter anderem für automatische Kopfzeilen in Büchern (lebende Kolumnentitel). Die neuen Inline-Tabellen im Fließtext verknüpft der Anwender mit Excel-Datenbeständen, bei Änderungen kann man das Layout mit einem Klick aktualisieren. Tabellenstile in XPress legen das Erscheingsbild fest, die Inhalte dieser Inline-Tabellen lassen sich im Quark-Dokument aber nicht mehr editieren – das ist für ein reibungsloses Teamwork auch besser so.

Die Xenon-Grafikengine zeigt nun auch EPS-Grafik-Importe in feinen Details.

Der PDF-Export ist nun in das für die Druckvorstufe wichtige PDF/X-4-Format möglich, das native Transparenzen enthält. Die pdfToolbox-Technik von Callas verifiziert das Ergebnis, damit verwendet Quark dieselbe Engine wie Adobe Acrobat. XPress unterstützt E-Books im festen Layout (fixed-layout) nach dem EPUB-3.0-Standard, inklusive 1:1-Übernahme von Layout und Schriften. Die dazu nötigen HTML5-Fähigkeiten und Interaktionen wie Bildergalerien, Animationen, Audio und Video übernimmt es von den App-Studio-Funktionen. Das ist ein spezieller Dokument-Typ, mit dem sich zusammen mit einem Webservice schon länger interaktive Layouts in einer App veröffentlichen lassen. Für E-Books mit festem Layout reicht von Quark eine normale XPress-Lizenz.

Wie gehabt ist die Software in zeitlich unbefristeten Lizenzen erhältlich. Für eine Vollversion von XPress verlangt Quark 1000 Euro, für das Update von einer beliebigen Vorversion 400 Euro. (thk)