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XQD-Speicherkarten mit PCI-Express-Schnittstelle

| Christof Windeck

Die CompactFlash-Industrievereinigung stellt eine Spezifikation für deutlich schnellere Flash-Medien vor.

Nun zieht PCI Express auch bei den Digikam-Speicherkarten ein: Die Industrievereinigung CompactFlash Association (CFA [1]) stellt eine Spezifikation für XQD-Karten vor. Diese nutzen zunächst PCI Express 1.0 mit 2,5 Gigatransfers pro Sekunde, später soll PCIe 2.0 zum Einsatz kommen (5 GT/s). Mit Abmessungen von 3,85 Zentimetern mal 2,98 Zentimetern bei 3,8 Millimetern Stärke sind XQD-Karten etwas kompakter als CF-Karten.

Wegen der 8-Bit-10-Bit-Codierung sind per PCIe Datentransferraten von 250 beziehungsweise 500 MByte/s netto möglich. Die Schreibgeschwindigkeit von XQD-Karten soll aber zunächst höchstens 125 MByte/s erreichen. Die schnellsten bisher im c't-Labor vermessenen CF-Karten mit UDMA-7-Interface brachten es auf 83 MByte/s beim Schreiben und knapp 103 MByte/s beim Lesen. Die noch immer sehr seltenen CFast-Karten mit SATA-Interface liegen in ähnlichen Bereichen.

Ob sich XQD-Karten schneller durchsetzen werden als die bislang glücklosen CFast [2]-Modelle, ist völlig offen. XQD zielt ausdrücklich auf High-End-Produkte; auch CF-Karten kommen vorwiegend noch in teureren (Profi-)Kameras zum Einsatz. Im Massenmarkt hat sich Secure Digital (SD) etabliert beziehungsweise SDHC, SDXC und die microSD-Bauformen. Nach Messungen im c't-Labor sind SDXC-Karten aber durchweg noch deutlich langsamer als die schnellsten CF-Karten.

Mitglieder der CFA können ab 2012 XQD-Lizenzen erwerben. Anfang Februar sollen die ersten XQD-Karten auf der Veranstaltung CP+ in Yokohama gezeigt werden.

Die Arbeit an der XQD-Spezifikation war vor rund einem Jahr angekündigt [3] worden. PCIe verbreitet sich damit immer weiter, denn der ursprünglich vor allem für Steckkarten und Onboard-Chips entwickelte Standard soll ja etwa auch als NVM Express [4] und SATA Express [5] für SSDs zum Einsatz kommen sowie in Form von Thunderbolt [6] oder MiniPod [7] als externe Schnittstelle. Auch in ExpressCards oder modularen Computersystemen nach PICMG 3.0 oder etwa COM Express steckt PCIe-Technik. Dieser ähneln letztlich auch die Transceiverschaltungen für SATA, DisplayLink oder USB 3.0. So versucht die Industrie, von der PCIe-Roadmap zu profitieren: Die ersten PCIe-3.0-Komponenten sind mittlerweile auf dem Markt, ungefähr 2015 ist mit PCIe 4.0 [8] zu rechnen. (ciw [9])


URL dieses Artikels:
https://www.heise.de/-1392855

Links in diesem Artikel:
[1] http://compactflash.org/
[2] https://www.heise.de/news/Schnelle-CompactFlash-Speicherkarten-mit-Serial-ATA-und-eSATA-Kartenleser-899876.html
[3] https://www.heise.de/news/CompactFlash-Karten-kuenftig-auch-mit-PCI-Express-Interface-1145853.html
[4] https://www.heise.de/news/Standard-fuer-PCI-Express-SSDs-verabschiedet-1202793.html
[5] https://www.heise.de/news/IDF-Mehr-Details-zum-SATA-6G-Nachfolger-SATA-Express-1342763.html
[6] https://www.heise.de/news/IDF-Thunderbolt-ab-2012-auch-in-Windows-Rechnern-1343727.html
[7] https://www.heise.de/news/Zweiter-Anlauf-fuer-PCI-Express-per-Glasfaser-1265686.html
[8] https://www.heise.de/news/PCI-Express-4-0-kommt-langsam-voran-1387566.html
[9] mailto:ciw@ct.de