YouTube verbessert Copyright-Schutzsystem

Die Google-Tochter geht das Problem der ungerechtfertigen oder irrtümlichen Sperren wegen Copyright-Ansprüchen an. Diese sollen künftig besser geprüft werden.

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Das Video-Identifizierungssystem von YouTube soll künftig zuverlässiger arbeiten und damit irrtümliche Sperrungen wegen Copyright-Ansprüchen verhindern. Rechteinhaber, deren Videos fälschlicherweise gesperrt werden, sollen sich besser wehren können. Die Google-Tochter hat deshalb an einigen Stellen am System "Content ID" geschraubt, schreibt YouTube-Manager Thabet Alfishawi in einem Weblog-Eintrag.

Um irrtümlichen Sperrungen vorzubeugen, sei der Algorithmus verbessert worden, der erkennen soll, ob Copyright-Ansprüche gerechtfertigt sind. Falls daran Zweifel bestehen, werden die Ansprüche manuell von Mitarbeitern geprüft. Dieses Verfahren sei nötig, weil Rechteinhaber inzwischen über zehn Millionen Referenztitel eingereicht hätten, anhand denen Content ID Videos automatisch identifiziert. Darunter könnten auch welche sein, die irrtümlich von Rechteinhabern eingereicht wurden. Falls Verdacht auf Missbrauch des Systems besteht, kann der Zugang zu Content ID gesperrt werden.

Falls dieses System nicht greift und also dennoch Titel gesperrt werden, obwohl der eigentliche Rechteinhaber dies nicht will, soll er sich nun besser als bisher dagegen wehren können. Der angebliche Rechteinhaber, der einen Titel sperren ließ, kann nun nach einem Widerspruch dazwischen wählen, diesem nachzugeben oder einen formalen Hinweis nach dem US-amerikanischen Copyright zu geben.

YouTube hat seine automatische Video-Identifizierung 2007 nach einigen rechtlichen Auseinandersetzungen vor allem mit Plattenfirmen in Betrieb genommen. Dabei werden Titel anhand eines Fingerabdrucks in kurzer Zeit identifiziert. Inzwischen haben über 3000 Rechteinhaber dafür nach YouTube-Angaben 500.000 Stunden Referenzmaterial oder über 10 Millionen Dateien eingereicht. Immer wieder kam es dabei zu ungerechtfertigten oder irrtümlichen Sperrungen wie zum Beispiel im August dieses Jahres, als ein Video der US-Raumfahrtbehörde NASA nicht mehr erreichbar war. (anw)