Youtubes neue Nutzungsbedingungen kommen: Steuern in den USA und mehr Werbung

Mit 1. Juni treten Youtubes neue Nutzungsbedingungen in Kraft, die nicht jedem Creator gefallen dürften. Für sie könnte es weniger Geld bedeuten.

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(Bild: MariaX/Shutterstock.com)

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Ab kommender Woche hat Youtube laut neuer Nutzungsbedingung das Recht, Inhalte zu monetarisieren, also selbst Geld damit zu verdienen, ohne dass der Ersteller davon etwas erhält. Zudem gilt es, gegebenenfalls Steuern in den USA zu zahlen, mindestens aber die eigenen Verdienste kund zu tun. Youtube verbietet außerdem die Sammlung jeglicher Informationen, die eine Person ohne deren Zustimmung identifizierbar machen.

Mit den neuen AGBs, die ab dem 1. Juni gelten, räumen Creator Youtube das Recht ein, deren Inhalte zu monetarisieren. Das bedeutet, dass Youtube beziehungsweise Google vor oder sogar in die Videos Werbung stellen kann, aber auch, dass die Plattform Zugriffsgebühren erheben darf. Beides geschieht völlig unabhängig davon, ob die Inhalte-Ersteller andere, zusätzliche Verträge zur Monetarisierung haben. Diese bleiben unberührt, dazu gehören auch das Youtube-Partnerprogramm und Kanalmitgliedschaften. Allerdings behandelt die Plattform aus derartigen Verträgen erhaltene Gelder künftig als Tantiemen. Diese müssen seit einer Reform versteuert werden – auch in den USA. Das hatte Youtube bereits vor einer Weile angekündigt.

Um in den USA rechtmäßig Steuern zu zahlen, müssen Inhalte-Ersteller ihre Steuerinformationen bei Youtube hinterlegen. Fehlende Angaben können dazu führen, dass bis zu 24 Prozent aller Einnahmen einbehalten werden. Ansonsten gilt nur als Einnahme, was in den USA verdient wurde. Davon wiederum können bis zu 30 Prozent fällig werden. Betroffen sind entsprechend keine Einnahmen aus Werbedeals mit Unternehmen, sondern Einnahmen, die durch US-amerikanische Zuschauer generiert wurden. Das entspringt einer Gesetzesänderung in den USA.

Dass Youtube sich das Recht rausnimmt, auch innerhalb von Videos Werbung anzuzeigen, ohne Creator dafür zu bezahlen, ist ebenfalls schon vergangenes Jahr bekannt gemacht worden. In den USA läuft die Praktik seit November. Für kleine Youtuber mit geringer Reichweite bedeutet dies, dass Youtube mit ihnen Geld verdient, sie jedoch nichts davon haben – solange sie nicht die Voraussetzungen für das Partnerprogramm erfüllen. Dazu benötigt man mindestens 1000 Abonnenten und mehr als 4000 Stunden Sehdauer innerhalb eines Jahres.

(emw)