zurĂŒck zum Artikel

Zeitungsverlage: Digital-Umsatzanteil wird sich verdoppeln

(Bild: Photo Kozyr/Shutterstock.com)

Die Medienbranche befindet sich massiv im digitalen Umbau. Die Verlage setzen auf deutliche Umsatzeffekte in wenigen Jahren.

Der Umbau in deutschen Zeitungsredaktionen hin zu mehr digitalen Angeboten wird sich nach EinschÀtzung von Verlagen in den kommenden Jahren deutlich auf die UmsÀtze auswirken. Das geht aus einer am Dienstag vorgestellten Umfrage des Bundesverbands Digitalpublisher und Zeitungsverleger (BDZV) in Berlin hervor.

Demnach wird sich der Anteil des digitalen KerngeschÀfts am Gesamtumsatz in drei Jahren mehr als verdoppeln. Derzeit ist dieser noch vergleichsweise gering: 86 Prozent der befragten Verlage [1] geben die Anteilshöhe aktuell mit bis zu 10 Prozent an, 11 Prozent der HÀuser mit bis zu 20 Prozent an.

In drei Jahren rechnen 9 Prozent der MedienhÀuser bereits mit einem Wert von bis zu 40 Prozent und 16 Prozent von bis zu 30 Prozent. 38 Prozent gehen immerhin von bis zu 20 Prozent Digital-Umsatzanteil aus.

Seit Jahren verstĂ€rkt sich hierzulande der digitale Wandel in Zeitungs- und Zeitschriftenverlagen. Es gibt auf Webseiten der Medienmarken Bezahlschranken und Abo-Modelle fĂŒr digitalen Journalismus. Das Arbeiten ist zunehmend darauf ausgerichtet, zuerst fĂŒr eine digitale Leserschaft zu denken (Digital first). Zugleich bleibt fĂŒr Verlage das PrintgeschĂ€ft nach wie vor ein entscheidendes Standbein. Abonnements und der Printverkauf sind vergleichsweise lukrativ. In Deutschland gehen seit vielen Jahren allerdings die Auflagen insgesamt zurĂŒck.

Im dritten Quartal 2020 lag die Höhe von insgesamt 344 Tages-, Sonntags- und Wochenzeitungen bei fast 16 Millionen Exemplaren. Etwas mehr als die HĂ€lfte der befragten Verlage (58 Prozent) erwarten, dass in fĂŒnf Jahren die RĂŒckgĂ€nge im PrintgeschĂ€ft durch Digitalerlöse kompensiert werden könnten. Bis 2030 gehen zudem 60 Prozent davon aus, dass sie mit ihren digitalen Abo-UmsĂ€tzen die redaktionellen Kosten decken können.

An der Befragung "Trends der Zeitungsbranche 2021" hatten sich 67 Verleger und GeschĂ€ftsfĂŒhrer, 32 Chefredakteure und 30 Digitalpublisher beteiligt. Sie reprĂ€sentieren nach Auflage gut die HĂ€lfte (59 Prozent) der Tageszeitungen in Deutschland. Die Umfrage in Kooperation mit der Unternehmensberatung Schickler wurde zum siebten Mal veröffentlicht. Die Befragungen erfolgten im Dezember und Januar. Branchen-Umsatzzahlen fĂŒr 2020 liegen dem BDZV noch nicht vor, sie werden zurzeit ermittelt.

Was Verleger aber bereits absehen können: Nach dem Einbruch im AnzeigengeschĂ€ft des Corona-Jahres 2020 rechnen 92 Prozent der an der Umfrage beteiligten Verlage nicht mehr mit einer vollstĂ€ndigen RĂŒckkehr des Anzeigenvolumens. Durchschnittlich seien im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2019 die Werbeerlöse im Print um 21 Prozent zurĂŒckgegangen. In der gesamten Medienbranche machten sich die BeschrĂ€nkungen durch die Corona-Pandemie im AnzeigengeschĂ€ft bemerkbar. TV-Sender, Zeitschriften, Zeitungen und AnzeigenblĂ€tter mussten teils massive RĂŒckgĂ€nge hinnehmen. Anzeigen-Projekte wurden storniert oder verschoben. Zum Jahresende setzte wieder etwas Erholung der MĂ€rkte ein.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmung wird hier eine externe Umfrage (Opinary GmbH) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (Opinary GmbH) ĂŒbermittelt werden. Mehr dazu in unserer DatenschutzerklĂ€rung [2].

(kbe [3])


URL dieses Artikels:
https://www.heise.de/-5050902

Links in diesem Artikel:
[1] https://www.heise.de/thema/Verlage
[2] https://www.heise.de/Datenschutzerklaerung-der-Heise-Medien-GmbH-Co-KG-4860.html
[3] mailto:kbe@heise.de