Zoll: Handel mit gefälschten Markenartikeln hat stark zugenommen

Die meisten Produktfälschungen gebe es im Bereich des Internet-Handels, meinte der Zoll Baden-Württemberg aufgrund der Statistik für das Jahr 2005. Den größten Anteil hätten Artikel aus dem Bereich der Unterhaltungselektronik.

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  • dpa

Der Handel mit gefälschten Markenartikeln hat nach Angaben des Zolls Baden-Württemberg in den vergangenen Jahren stark zugenommen. 2005 habe sich die Zahl der aufgedeckten Fälle im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt, teilte die Behörde am Dienstag in Freiburg mit. Die meisten Produktfälschungen gebe es im Bereich des Internet-Handels. Zwei Drittel der angeblichen Markenartikel habe der Zoll im Postversand entdeckt. Die gefälschten Produkte seien nach der Sicherstellung vernichtet worden.

Im vergangenen Jahr habe der Zoll in Baden-Württemberg in 500 Fällen 100.000 gefälschte Produkte und Marken aus dem Verkehr gezogen, sagte ein Sprecher. Den größten Anteil hatten den Angaben zufolge Artikel aus dem Bereich der Unterhaltungselektronik. Zudem seien den Ermittlern hochwertige Lederwaren, Bekleidung und Spielzeug in die Hände gefallen. Häufigste Herkunftsländer der Fälschungen seien die Türkei, China und Taiwan.

Von Produktfälschungen gehe auch eine Gefahr für den Verbraucher aus: So habe der Zoll unter anderem eine Warensendung mit 2200 gefälschten und teilweise defekten Auto-Ersatzteilen aus der Türkei sowie 200 falsche Viagra-Tabletten aus Indien entdeckt.

Durch Produktpiraterie entstehen nach Angaben des Zolls dem Staat und der Wirtschaft jährlich Schäden in Milliardenhöhe. Schätzungen zufolge seien durch Ideenklau und Abkupfern von Markenartikeln in Deutschland bis zu 50.000 Arbeitsplätze gefährdet. Bundesweit habe der Zoll 2005 bei seinen Einfuhrkontrollen gefälschte Marken und Produkte im Wert von mehr als 200 Millionen Euro beschlagnahmt. (dpa) / (jk)