Zwei Ausbrüche: Mehr Hinweise auf anhaltende vulkanische Aktivität auf der Venus

Auf der Venus brechen offenbar in etwa so häufig Vulkane aus wie auf der Erde. In alten Messdaten wurden jetzt Spuren von zwei weiteren Eruptionen entdeckt.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 2 Kommentare lesen
Eine gelbe Darstellung eines Berges

Computergenerierte Darstellung von Sif Mons

(Bild: NASA/JPL-Caltech)

Lesezeit: 2 Min.

In alten Messdaten der NASA-Sonde Magellan wurden jetzt erneut Hinweise darauf gefunden, dass es auf der Venus deutlich mehr vulkanische Aktivität gibt, als lange angenommen. Wie die US-Weltraumagentur erklärt, hat eine Forschungsgruppe darin Hinweise auf zwei weitere Vulkane entdeckt, die zwischen 1990 und 1992 ausgebrochen sein dürften. Damit wüssten die Wissenschaftler bereits von vier Vulkanen, die in diesem Zeitraum auf dem schwer einsehbaren Planeten ausgebrochen sind, die vulkanische Aktivität wäre dann mit jener der Erde vergleichbar. Für die Erforschung des zweiten Planeten im Sonnensystems könnten die Entdeckungen besonders wertvoll sein und Hinweise darauf geben, auf welche Regionen man sich bei künftigen Missionen konzentrieren sollte, schreibt das Team.

Entdeckt wurden die Spuren der zwei Vulkanausbrüche nun erneut in den Archivdaten eines Radarmessgeräts von Magellan. Damit war die Oberfläche des von einer dichten und extrem heißen Atmosphäre eingeschlossenen Planeten mehrfach abgetastet worden. Erst die genaue Analyse dieser Daten hat jetzt zutage gefördert, dass an insgesamt vier Bergen zwischen Veränderungen aufgetreten sind, die auf Vulkanausbrüche hindeuten. Mit der jetzt vorgestellten Entdeckung gibt es jetzt Hinweise dafür, dass Anfang der 1990er-Jahre die Vulkane Ozza Mons, Maat Mons sowie Sif Mions und einer in einem Areal namens Niobe Planitia ausgebrochen sind. Bei letzteren wurden bis zu 20 m hohe Felsen aufgetürmt, insgesamt geht die Gruppe davon aus, dass dabei 30 km³ beziehungsweise 45 km³ Gestein produziert wurden.

Vorgestellt werden die Forschungsergebnisse im Wissenschaftsmagazin Nature Astronomy. Zusammen mit den vor einem Jahr vorgestellten Spuren der beiden anderen Vulkanausbrüche steigern sie die Vorfreude auf anstehende Missionen, meint Co-Autor Scott Hensley. Dabei bezieht er sich vor allem auf die NASA-Sonde Veritas, die mit einem hochmodernen Radar ausgerüstet wird und vulkanische Aktivität damit viel besser aufspüren können sollte. Außerdem soll die Sonde mit dem vollständigen Namen "Venus Emissivity, Radio Science, InSAR, Topography, and Spectroscopy" mit einem Sensor des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt Infrarotemissionen der Venus-Oberfläche erfassen, um die bislang weitgehend unbekannten Gesteinsarten untersuchen zu können.

(mho)