Zwei Verhaftungen nach Feuer in Pekinger Internet-Café

Wenige Tage nach der Brandkatastrophe in einem Pekinger Internet-Café wurden zwei Jungen im Alter von 13 und 14 Jahren verhaftet.

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Von
  • Jürgen Kuri

Wenige Tage nach der Brandkatastrophe in einem Pekinger Internet-Café haben chinesische Polizisten am Mittwoch zwei Jungen im Alter von 13 und 14 Jahren verhaftet. Die beiden hätten gestanden, den Brand, dem in der Nacht zum Sonntag 24 Menschen zum Opfer fielen, gelegt zu haben. Ihr Motiv war nach eigenen Angaben Rache, weil ihnen der Zugang zu den Computern verwehrt worden war, wie die Nachrichtenagentur Xinhua berichtete.

Der 36-jährige Inhaber des illegal eröffneten Lokals war laut dpa bereits am Vortag festgenommen worden. Nach dem Unglück hat die Polizei alle 2.400 Internet-Cafés in Peking vorerst geschlossen, nur 200 davon hätten eine Lizenz gehabt, hieß es. Die Behörden in China betrachten den freien Informationszugang im Internet mit Argwohn und versuchen, die Inhalte streng zu kontrollieren. Die Betreiber von Internet-Cafés müssen die Besucher registrieren und sicherstellen, dass keine illegalen Webseiten mit pornografischen oder der Regierung der Volkrepublik China unliebsamen Inhalten besucht werden.

Wegen der strengen Auflagen und des hohen bürokratischen Aufwandes für eine Lizenz operieren viele Internet-Cafés in China im Untergrund. Landesweit sind in diesem Frühjahr nach offiziellen Angaben von 200.000 bestehenden Internet-Cafés 17.000 wegen illegaler Aktivitäten geschlossen worden. (jk)